Dienstag, 16. Juli 2013

An Tagen wie diesen...

Herrlich! Mein Computer ist kaputt. Deshalb kann ich auch Bayern3 via Webradio beim Schreiben nicht mehr hören. Der Sender spielte bis zum Crash seit einem Jahr gefühlte hundert Mal pro Tag diesen Song von den „Toten Hosen“. Campino, den ich ansonsten sehr schätze, wird mir nicht böse sein, wenn ich seinen allein auf  kommerziellen Erfolg ausgerichteten Song als für  tote Hosen nicht adäquat bezeichne. - Selbst wenn normaler Weise nächtens auf den sommerlichen Rhein-Terrassen zumindest wollene Hosen getragen werden sollten...

Da merkt ein betagter Edelpunker wie ich eben auch, dass die ehemalige Punk-Band noch so gar nicht „tote Hose“ ist. Die Jungs – selbst schon über fünfzig - sind wohl noch voller Saft und Kraft. Wer würde sich sonst songtextlich noch zu einem derartigen Massenauflauf mit lauter Musik verabreden.

Allein schon die Vorstellung, ich müsste die figürlich etwas ausgeuferte Zweitbeste bei der aktuellen Hitze nur mal quer über die Piazza zur Musik des Professoren-Paares tragen, verursachte ja schon einen virtuellen Herzinfarkt.

Ich bin nämlich wirklich eine wahrhaft tote Hose, und an Tagen wir diesen mit 35 Grad im Schatten noch nicht einmal erinnerungsmäßig zu irgendwelchen Minnediensten fähig. Ich will eingedenk des Frühjahrs hier aber  gar nicht meckern.

Es ist herrlich! Aber Tage wie diese muss ich schon sehr dosiert angehen: Nach der morgendlichen Dusche setzte ich mich kurz ins kühle Treppenhaus, damit ich nicht gleich wieder klatschnass bin. Den Morgen-Cappuccino nehme ich auf der Schwelle des noch im Schatten liegenden Nachbarhauses. Dieser Platz ist eigentlich für den Nachbarn Vittorio reserviert, den man aber an Tagen wie diesen überhaupt nicht mehr zu Gesicht bekommt. Gefrühstückt wird drinnen im kühlen Esszimmer, und dann geht jeder seiner (Schleich)Wege.


Nur wegen der Temperaturen habe ich nach über einem Jahr Pause wieder mit dem Malen angefangen, denn tatsächlich ist mein Cantina-Studio der Kältepol unseres kleinen Burg-Universums. Daran, dass mehr Farbe an meinen Händen klebt, als gestaltet auf die Leinwand gehört, erfahre ich, dass es noch ein weiter Weg sein wird, bis der Wiederanfang tatsächlich einer sein wird. Aber wir haben ja gerade erst Mitte Juli. Da warten noch viele Cantina-Tage auf mich.

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