Montag, 29. Juni 2020

Von daheim nach zu Hause

Die Reise durch ein verändertes Europa sah doch anders aus, als wir sie uns vorgestellt hatten. Im Auto fährt die Isolation, der wir uns Monate lang wegen Corona verpflichtet hatten, quasi unverändert mit. Nur bei den Fahrpausen konnten wir hinter den Masken unterschiedlich Grade der Sorglosigkeit erkennen.
Damit wir  das Risiko einer Übernachtung  nicht hatten, bin ich nach längerer  Pause  auch  gefahren. Von München durch  den  Pfändertunnel Hohenems, den ehemaligen Corona-Hotspot  Vorarlberg,  links  liegen lassend direkt  über  den Rhein  ins Schweizerische Diepoldsau.
Zum  ersten Mal seit langer Zeit wurden  wir von  den  Grenzern  kontrolliert  und  nach dem Wohin  befragt. Vermutlich  weil  wir  eben  sichtbar  der  Risikogruppe zugeordnet werden mussten. In der Tanke  beim Fahrerwechsel trug   niemand eine Maske, aber die  Kassiererin  saß  hinter  einer Glaswand,  und eine maskenlose  Kundin  wies mich höflich auf  die  Coop-Schrifgzüge hin, die als  Abstands-Markierungen auf den Boden geklebt waren.
 Je  näher wir der Italienischen Grenze kamen,  desto  größer  die Zahl  der Masken-Träger. Als ich ohne jemandem  zu begegnen,  in Coldrio ohne Maske  auf   die Herrentoilette  ging, habe  ich  mich noch nie so sehr  über das Zahlen für Hygiene  gefreut. Inzwischen  hatte sich aber vor der  Damen-Toilette eine Schlange Abstand haltender Maskenträgerinnen gebildet, aus der ich böse angestarrt wurde, als liefe ich unten ohne durch die Raststätte.
Sehr gut geregelt  war dann das Einkaufen,  als  wir  -wie zeitlich geplant-  in Imperia  waren.   Alle trugen in unserem Stamm-Supermarkt  Maske.  Eingelassen wurden wir  nur mit  Abstand von einer elektronisch  gesteuerten Pendelschrake.  Trotz der Vermummung  wurden wir vom alten Personal unter großem  Hallo  wieder  erkannt.
Letztlich wurde die Heimkehr noch  durch  Überraschungen  versüßt:
 Die Nachbarn  haben die Zeit der  Isolation  genutzt, um die Piazza  in ein Garten-Paradies zu  verwandeln  und sogar die heru der gekommene Montana  mit neuer Farbe zu versehen. Aber seht selbst:
 P.S. Der nächste Burgbrief kommt  erst am kommenden Freitag,  wenn ich meine  neue Verbindung habe.  Mit dem Smart und meinen Knubbelfingern war das  Schreiben  heute für mich die echte Tortur.