Freitag, 27. Juli 2018

Stich um Stich

Spielkarten und ich, das ist leider keine Erfolgsstory. Irgendwann habe ich deshalb auch aufgehört, mit meiner Frau zu karteln. Und als dann meine Kinder den Durchblick hatten, spielten sie mich auch bald an die Wand. Was genau Karten gegen mich haben, fand ich leider nie heraus.

Ich tröstete mich mit dem Spruch "Pech im  Spiel, Glück in der Liebe".

Aber dass es tief in mir weiter brodelte, merke ich in den letzten Jahren, in denen eine klammheimliche Freude in mir aufstieg. Nämlich, wenn hier die Pappadaci, Mücken, Oliven-Fliegen und  neuerdings auch Jagdspinnen in der feuchten Luft ihren Blutdurst stillen.

Wie einst beim Kartenspielen kassiert die "Fürsorglichste" nun Stich um Stich, obwohl sie sich mit allen erdenklichen Kampfstoffen einsprüht. Ich würde ja in mich hinein grinsen, aber leider besteht sie auch mitten in der Nacht darauf, mir das zustande Kommen jedes einzelnen Stiches zu dokumentieren. Dann drückt sie mir die Salbe in die Hand, und ich muss jeden Hubbel sorgsam betupfen. Also bin ich wieder der Verlierer..

Gestern waren wir bei unserer mittlerweile hoch geschätzten Schweizerin zum Geburtstag eingeladen. Alle - außer mir, der das Zeug grundsätzlich nicht riechen kann - sprühten sich immer wieder ein, wurden aber dennoch gestochen. Ich spürte die Tierchen zwar, aber aus irgendeinem Grund drehten sie dann ab und taten sich dann bei den anderen gütlich.


Vermutlich pulsiert in mir das böse Blut der Schadenfreude.

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