Freitag, 13. Juli 2018

Postkarten?

Wer schreibt eigentlich noch Postkarten, wenn er Selfies mit prominentem Hintergrund von seiner Reise an die daheim Gebliebenen in Sekundenschnelle an alle verschicken kann?

Die "Fürsorglichste" und ihre beiden Schwestern tun es noch. Alle drei sind ein wenig oldfashioned, was sich unter anderem darin äußert, dass sie auf Smart-Phones und Computer verzichten. Auf der Suche nach geeigneten Antwort-Karten tut sich meine Frau von Jahr zu Jahr schwerer. Vor annähernd  zwei Jahrzehnten gab es wenigstens noch historische Aufnahmen unserer Doppel-Stadt, die man verschicken konnte.

Einer meiner ehemaligen Partner, ein großartiger Maler und Grafiker, hatte von jeher Ideen eigene Karten zu komponieren, auf denen er geheime Botschaften und witzige Mikro-Zeichnungen zu selbst aufgenommenen Schnappschüssen verband. Sie hängen immer noch hinter einer Schrank-Klappe in der Küche und überraschen vor allem diejenigen, die sich in unserem Haus noch nicht so gut auskennen.

Gestern nun passierte etwas revolutionäres. Unser Lieblings-Metzger daheim hatte meine Frau darum gebeten, doch mal eine Karte aus Italien zu schicken. Als ich zu ihr bemerkte, dass ihm das wohl keinen richtigen Eindruck von hier oben vermittele, bot ich ihr an, stattdessen einige Fotos von hier oben an seinen Computer zu schicken.

Wie ich mein normales Mail-Programm öffnen will, wird es von einer Werbe-Webseite blockiert, die durch nichts zu entfernen ist. Die Umwege, mit denen ich die Bilder dann dennoch verschickt habe, erspare ich meinen Lesern, die sich vermutlich über mein Unvermögen totlachen. Was ein Drama wäre, denn so viele habe ich ja nicht...

Jedenfalls muss ich dem aktuellen Werbevideo eine Lotterie recht geben:
Im Netz geht so einiges!

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