Freitag, 10. Juli 2020

Meer mit Maske

Kaum nimmt die eigentliche Ferien-Saison Fahrt auf, erhöhen sich entlang der Reiserouten und an den beliebtesten Zielen die Corona-Fallzahlen. Auf den Balearen herrscht nun sogar wieder allgemeine Masken-Pflicht - aus Vorsorge. Die bislang unter diesem Aspekt weniger restriktive Schweiz verschärft die Verordnung wieder, und Österreich spricht erneut Reisewarnungen aus.
Die Angst vor der sogenannten "zweiten Welle", der neuerlichen Pandemie, wächst.
Das ist keine gute Nachricht für die Erholungssuchenden nach dem Stress im Shutdown und es ist sie erst recht nicht für die Erholung der europäischen Wirtschaft.

Die Sehnsucht nach Sozialisation allein kann ja nicht der Grund sein, wieso es so populär ist, überfüllte Strände aufzusuchen. Als Familie haben wir unsere Aversion gegen Menschen-Ansammlungen am Meer , die wir schon als junge Menschen mit noch vorzeigbaren Körpern ausgeprägt entwickelt hatten, an die Kids weiter gegeben. Keiner von uns sucht solche Strände auf und vielleicht verstehen wir sie deshalb nicht.
Ob es irgendwann wieder so dicht wird?
Quelle: virginiahotel.it


Seit vergangenem Sonntag sind Paul und Paula unser hiesigen Nachbarn aus dem Rheinischen wieder da. Sie liegen seit gut vier Jahrzehnten im Juli an immer dem selben Strand. Heuer mussten sie nicht nur unter besonderen Bedingungen vorbestellen, sondern auch die strengen Regeln an ihrem kommerziellen Strand im Bezug auf die Masken einhalten. Diese besteht an den kommerziellen Strände exakt wie für die Innenräume von Restaurants; also unter Angabe der Adresse etc.. Die Strand-Betreiberin wacht streng über die Abstandsregeln und hat die Lettini samt Schirm nach Vorschrift aufgestellt. Aber wer kann dann in dem Trubel schon noch Abstand halten? Die Leute gehen ja nicht mit Maske ins Wasser. Und wenn sie wieder herauskommen, wollen Sie ja auch mit Bekannten ratschen und Spaß haben...
Mit Maske bei Sommerhitze am Strand
Quelle:help.of.at


Die alte Dame die den Nachbar-Strand gepachtet hat, sähe das mit ihren Söhnen aber schon lockerer, meint Paula als sie nach dem ersten Strand-Tag auf einen Drink zu uns auf die Piazza kommt. Deshalb habe sie für die Familie ihres Sohnes (zwangsweise?) auch dort gebucht. Denn obwohl zwei Liegen mit Schirm samt Umkleide-Kabine pro Tag immerhin 30 Euro kosten, war  alles doch schon überraschend ausgebucht. Wessen Privathaushalt von der Corona-Krise nicht allzu betroffen war, spart vermutlich am Urlaub zuletzt...

Dennoch, es gibt auf den Weg zum Capo Berta - ein paar Kilometer ostwärts auch in der Saison völlig einsame Steinstrände mit smaragdklarem Wasser. Des Menschen Wille sei sein Himmelreich - oder besser: chacun à son gout!
Machen Masken am Meer melancholisch?
Quelle: tagesanzeiger.ch

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