Freitag, 17. Juli 2020

Mama Marmellata





Hey what's that funky taste
 In your mammas marmalade? 
Almost 40 years I've been searching high and low
What is in that recipe I just gotta know 
I’ve been through all ingredients 
One and every kind 
Still there's just this special one 
I couldn’t find


Chris Grey&TheBlueSpand geht es in ihrem Lied Mamma Marmelaid, aus dem ich hier die Anfangs-Strophe zitiere, auch nicht besser als mir. Immer wenn ich heraus schmecken will, wieso die Arancia Amaro meiner Frau mir besser mundet als selbst die renommiertesten Produkte aus der Feinkost-Abteilung, ist mein Gaumen schon voreingenommen. Und ich versichere, dass mir nicht die Liebe zu ihr, die Objektivität raubt. Und ich lasse mich auch von Freunden und Nachbarn nicht beirren, denen sie meist viel zu bitter ist.

Tatsache ist, dass sie jedes mal ein wenig anders schmeckt. Das liegt daran, dass die Jahre, in denen die bitteren Orangen reifen, vom Wetter her nicht mehr so konstant sind wie früher. Im vergangenen Jahr gab es bei unseren Nachbarn keine und wohl auch sonst kaum, denn es war sogar schwer, die Marmelade in den Regalen der Alimentari zu finden. Die Früchte, die uns der Lebensgefährte unserer Schweizer Freundin vor einigen Tagen vorbei brachte, waren nicht so prall wie früher, aber dafür doch aromatisch genug. Ein weiteres Problem: Die normalen Orangen aus heimischer Ernte, die es zum "Verschneiden" braucht, waren bereits saftloser und strohiger.

Quelle: Wikipedia
Wenig Saft, weniger Marmelade - das ist leider ein Grundgesetz. Ganze vier Gläser plus Probier-Schälchen kamen nach dem Kochen heraus. Das wird kaum für unseren Aufenthalt hier und schon gar nicht für ein Heimweh-Glas nach München reichen. Denn sie ist wieder unvergleichlich gut geworden, obwohl sie sehr viel dunkler (fast bräunlich) und dafür weicher ist als ihre Vorgängerinnen. Diesmal sind die mitgekochten Zesten mit dem braunen Melasse-Zucker und diesem Hauch Zimt eine Geschmacks-Kombination eingegangen, die sehr an die Orangen-Bitterschokolade einer renommierten Firma erinnert. Aber wieso ist sie trotz des anders Sein wieder so besonders geworden?
Die gewisse Frage am Ende der Strophe oben, ist vielleicht so zu beantworten:

                           Mit Liebe gemacht und mit Liebe verschnabuliert...


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