Mittwoch, 29. Juli 2020

Der leere Himmel

Da wird weltweit über ein Open-Skies-Abkommen verhandelt, und dann zeigt Corona uns, wie blau alle Theorie über eine Liberalisierung des Luftverkehrs ist, wenn Fluggesellschaften allesamt ohne Staatshilfen nicht mehr abheben. Haben sie vorher zu abgehoben operiert?

Aus dem vierten Stock des Glashauses in München war die Szenerie schon gespenstisch. Da flogen im ersten Halbjahr nur die Polizei- und Rettungshubschrauber.

Aber wenn ich hier als Claus "Guck-in-die-Luft" nach acht Uhr abends in den Himmel schaue, sehe ich nur die dekorative Mondsichel in einem makellos blauen Firmament. Vor Corona war das um diese Zeit mit einem dichten Gitter aus Kondens-Streifen dekoriert, der den Landeanflügen auf Nizza und Genua sowie diversen "Rennstrecken" nach Nordafrika geschuldet war.

Das Gefühl in meiner Brust ist dabei zwiespältig. Einerseits, weiß ich wie wichtig der Tourismus für die diversen Flug-Ziele ist - und was die Luftfahrt generell für die Erholung der Weltwirtschaft bedeutet. Andererseits ist der pandemische Effekt des Fliegens ebenso nicht von der Hand zu weisen wie sein Einfluss auf den Treibhaus-Effekt...

Wir selbst fliegen ja nicht mehr und vermissen auch das nächtliche Gedonner der Jets im Steigflug nicht. Aber wir sind auch immer noch der naiven Hoffnung, dass der staatlich unterstützte Neustart von einem immer Mehr und überall Hin zu Qualitativen Reduktion führen könnte. Muss denn in Zeiten von Internet-Conferencing noch jeder Hiwi-Manager um den Globus düsen. Sollte das Fliegen der westlichen und östlichen Welt genau wie das Fleisch nicht auch zum geringeren Konsum teurer werden, damit die kommenden Genrationen solche Himmels-Spektakel frei durchatmend mit Glücksgefühlen betrachten können?


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