Montag, 27. Juli 2020

Ein Hauch von Jackson P.

Vor einiger Zeit gemalt, als meine Hände noch nicht so
gezittert haben: Fliehende Sepia Tinten-Wolke ausstoßend.
Acryl auf Malkarton
Claus Deutelmoser in den 2010ern
Wir werden sicher keine Familie, die in die Kunstgeschichte eingeht. Aber meine Kinder und ich haben im Gegensatz zu meinen Eltern keine Mühe und Kosten gescheut, damit wir uns künstlerisch ausleben können. Es reicht uns aber allein, die Ergebnisse unseres Schaffens gegenseitig zu präsentieren. Wobei Mütti - wie die Kinder ihre Mutter nennen - sowieso von allem begeistert ist. Wir legen es also weder in der Malerei noch bei der sehr hörbaren Musik meines Sohnes und dem Gesang meiner Tochter auf Außenwirkung an (Hörbeispiele auf den Homepages der Formation "Swingshot" und der Band "House of Leaves").

Vor ein paar Tagen erreichte mich im telegram-Shat die Botschaft, dass meine Tochter wieder mit dem Malen (ihrer eigentlichen Bestimmung) begonnen hat, und ihren Sohn gleich mit einbezog. Möglich macht das in dem gentrifizierten Münchner Viertel trotz Corona ein öffentlicher Atelier-Raum für jedermann.
Poitillismus-Beispiel
Pinterest

Natürlich kam dann sofort die Frage, was mit meinem Malen ist. Leser meines "Steinewerfer"-Blogs kennen ja meine Wutbilder aus dem zurück liegenden Winter-Halbjahr. Die sind deshalb so grob, weil meine Hand beim feineren Pinselstrich sofort anfängt zu zittern. Meine Frau hat deshalb schon gelästert, ich sollte mich vielleicht wegen meiner Zitterei am Pointillismus  orientieren. Der Verlust der Feinfühligkeit beflügelt jedoch gleichermaßen meine bösartige Hinterlist...



Claus Deutelmoser 2020
nero di seppia , pomodore rosso, extra vegine
auf weißem Scherben
Ich verteilte daher dieses Beispiel meines neuen "Mal-Stils" via telegram: Das Werk entstand innerhalb zweier Stunden am Freitag, und ich nannte es: DIE ABZWEIGUNG.
Die Ergänzungen zur Malweise habe ich natürlich hier nur meinen Lesern verraten, damit das Rätselraten der Meinen ein wenig spannender werde...Erste Reaktionen waren Entsetzen. Dann aber gefiel es doch plötzlich. Meine Frau, die einst zusammen mit mir vor dem riesigen Millionen Dollar schweren Farb-Monster im Guggenheim-Museum von Venedig stand, hat mich dann aber erst zu dem eigentlichen  Fake animiert:
"Sieht ja aus wie ein Bild von Jackson Pollock!, rief sie begeistert. - Leider erst als wir unsere Teller mit Riso Nero ausgelöffelt hatten, ehe ich ein Foto von der gelungenen Umsetzung eines Rezeptes der  berühmten Mafia-Köchin Signora Zavoca machen konnte...

So sah dann mein "Kunstwerk"
DIE AUFLÖSUNG aus
Spätestens da wurde der Rest der Familie gewahr, dass ihr Vater wohl einmal keine 140 Mio Dollar bekommen wird, wie weiland Jackson Pollock für sein Werk No. 45 aus seinem Schaffensjahr 1948.

Aber posthum sorgte er mit seinen "covers&citations" doch noch für einen lustigen Abschluss dieses Posts:
Am nächsten Tag wollte meine Frau unserer holden Schweizer Freundin zeigen, wie wir die Kinder reingelegt hatten. Aber anstatt unserer leer gegessenen Teller zeigte sie ihr dann tatsächlich den Pollock, den ich zum Vergleich mitgeschickt hatte...
Jackson Pollock: covers&citations
Quelle für beide Bilder: Wikipedia
Jackson Pollock 1912 - 1956


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen