Donnerstag, 29. August 2019

Bewegungen

Es scheint ein logischer Antagonismus zu sein: Wenn die Politiker es versäumen, dem Wähler eine annehmbare Richtung vorzugeben, sammeln sie isch in neuen Formationen. Es wäre aber fatal, dem Volk Erfolg oder Misserfolg zu zu scheiben, denn jedwede Bewegung braucht einen dauerhaften Antrieb. Der aber kommt nur selten von den Ursprüngen, sondern wird schnell und unbemerkt von Einzelnen in bestimmte Richtungen manipuliert.

Wenn die "Welle" nicht bricht, besteht eben immer die Gefahr des gewaltsamen Umsturzes, und da sei die Staatssicherheit vor...

Starke Welle schnell abgeebbt.
Die Gelbwesten. Quelle: Deutschlandfunk
Hier eine kleine Übersicht über Bewegungen der letzten Jahre: In Deutschland gab es den Einfluss der PEGIDA, in Großbritannien den Wunsch nach dem BREXIT, in Frankreich erhob sich "EN MARCHE" gegen LePen und Sarkozy, die wiederum inszenierten die GELBWESTEN  gegen diesen jungen Quereinsteiger Emmanuel Macron (wo sind die übrigens in dem heißen Sommer abgeblieben?). - Und Italien erhob sich gegen die Jahrzehnte dauernde Misswirtschaft, den korrupten parlamentarischen Apparat und den Wunsch nach transparenterer Demokratie in der Bewegung "CINQUE STELLE". - Und die wurde "politisch"ebenfalls komplett unerfahren zum Steigbügel-Halter der nationalsozialistischen "LEGA"

Überlegen wir kurz einmal, wie lange die GRÜNEN in Deutschland gebraucht haben, um nicht nur "salonfähig" zu werden, sondern sich aus der Rolle als Koalitions-Anhängsel zum 'Regierungs-Aspiranten zu entwickeln. Da blieb es auch nicht aus, sich mit dem harten und steinigen Untergrund der Real-Politik zu arrangieren.

Bei den "FÜNF STERNEN" ging es von Null auf Hundert ans Regieren. Heute muss Europa geradezu dankbar sein, dass sie es in derartiger Stärke direkt in die Parlamente Italiens geschafft haben. Und es war vielleicht gut, dass der Koalitionspartner so laut und undiplomatisch Nazi-Politik gemacht hat, dass er damit von der eigentlichen Regierungs-Schwäche der Sterne-Partei abgelenkt hat.

Könnte Europa aus italienischer Sicht
eine neue Perspektive geben:
mehr  als ein Übergangspräsident. Einer auf den man
vielleicht zählen kann? Forse conta -
im Wahrsten Sinne des Wortes!
Giuseppe Conte - parteilos
Die 180-Grad-Wende in die Koalition mit den Sozialdemokraten - so sie denn heute vollzogen wird - könnte funktionieren, wenn sich die Bewegung an die Vorsätze hält, mit denen sie vom Italienischen Volk in die Kammern gewählt wurden: Im teuersten demokratischen Zweikammer-System der Welt aufzuräumen, die Steuer- und Finanz-Politik der mit vielen Vorurteilen  belasteten EU anzupassen. Es wird weiterhin schmerzhaft sein, aber führt wenigstens nicht in eine Diktatur, die diskriminiert und Völkerverhetzung betreibt.
Europa braucht - wenn der Brexit überhaupt erfolgt - gerade dann ein Italien, das mit Hilfe von uns Nachbarn die einstige Größe als innovative und kulturell Ton angebende Industrie- und Agrar-Nation wieder erlangt.
Damit der Brexit nicht so finster wird wie bei pixabay braucht Europa ein starkes und verlässliches Italien

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