Montag, 5. August 2019

Matteo am Letzten!

In Süddeutschland ist der Spruch "Matthäi am Letzten" in meiner Jugend vor allem bei den Lehrern noch sehr geläufig gewesen. Ich bekam ihn als Un-Schüler häufig von ihnen zu hören, wenn ich eine weitere Arbeit "verhaut" hatte und die Versetzung gefährdet war.

Dieser Tage in einem Italien vor einem möglicherweise ernsthaften Wandel, möchte ich ihn gerne auf den politischen Quertreiber Matteo Salvini ummünzen. Der wäre als leibhaftiger Anti-Christ, als der er humanitär im Trump-Stil gegen die Migration hetzt, vermutlich sogar noch stolz auf die eigentlich als Anspielung auf das Ende des Matthäus-Evangelium gemeinte Redewendung:
"Und siehe, ich bin mit euch alle Tage - bis zum Ende der Welt."

Was ist nur mit der Menschheit los, dass sie auf einmal scheinbar nur den aus dem Bösen entsandten Aposteln huldigt?  Ich schreibe bewusst scheinbar und nicht anscheinend! Denn ich bin überzeugt, das Böse entsteht nicht aus sich heraus, sondern wird zum Nutzen von Wenigen kreativ erschaffen. Verschwörungstheoretiker sprechen ja jetzt schon von einer Daten-Apokalypse.

Salvini als Amme für Rassismus und Nationalismus
Foto: Mannheimer Morgen
Matteo wäre am Letzten, gäbe es nicht tatsächlich die im Netz geschürte Dummheit - oder sollte ich fairer Weise und weniger arrogant sagen: Leichtgläubigkeit.

Jeder - und da kann sich ja ein Blogger wie ich nicht ausnehmen - kann heute eben alles Mögliche ins Netz stellen. Oder ködert als Rattenfänger mit wohlfeilen Formulierungen auf Versammlungen neue Jünger. Die ohnehin schon Eingeschworenen, denen das als eine oder gar die einzige Wahrheit verkauft wurde, greifen dann zum Prügel, um sie anders Denkenden zusätzlich einzubläuen...Haben wir so diesseits und jenseits der Alpen alles schon gehabt.
Dass gerade die Deutschen und die Italiener wieder derart empfänglich sind ?!!  -... Ach siehe oben!

Die AfD hat die SPD in der Sonntagsfrage überholt, und Salvinis Lega kann bei den nächsten Parlamentswahlen bis zu 40 Prozent erreichen. Die Süddeutsche Zeitung vom Wochenende munkelt daher im Feuilleton, dass er das Amt des Premiers vielleicht gar nicht anstrebe, weil er dann ja mit der EU quasi zwangsverheiratet würde...

Auch da hat der schlaue Partei-Propaganda-Journalist und Radio-Moderator aus dem Lebensweg-Debakel von Mussolini gelernt. Matteo am Letzten wird warten, bis er glaubt, das endlose Ende persönlich begleiten zu können. Dazu braucht er vorerst aber noch den Antagonisten Cinque Stelle.

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