Sonntag, 18. August 2019

Wunderbar wandelbare Piazza

Die Mühe der Burggeister, mal ein eigenes Event auf die Beine zu stellen, hat sich mehr als gelohnt. Denn zum einen hat man der Gemeinde-Verwaltung gezeigt, dass die Burg hier oben auch ohne Unterstützung von unten verzaubern kann. Und zum andren wurde das mit einer "notte magica" vom Wetter belohnt. Selten waren alle so einhellig gut drauf wie zum Höhepunkt der Ferragosto-Woche.
Und  es war eine rein italienische Initiative, bei der die Ausländer nur staunend zugucken und zuhören konnten.

Tatsächlich lachten bei den teilweise im ligurischem Dialekt vorgetragenen Gedichten und Aphorismen nur die laut auf, die diesen Dialekt noch gut beherrschen. Selbst der Rest der Italiener konnte da nur heitere Miene vorgeben. Den "Ausheimischen" blieb nur, sich am Duktus und den melodischen Stimmen der Vortragenden zu erfreuen und von ihnen tragen zu lassen...

Bei der Musik war das anders. Die war so eingängig wie volkstümliche italienische Musik (Masurka, Polka und vom Süden beeinflusste Tarantella-Rhythmen bei den Canzone) nur sein kann. Für meinen Geschmack  war zu wenig von der tiefgründigen ligurischen Volksmusik dabei, und es gab leider nur wenige Anklänge an den berühmten Wechselgesang, den ligurischen Trallalero. Aber für den Acapella-Chor-Gesang wären die vier gut gelaunten Musikanten um Natale Giovanni Tranchieri ja auch zu wenige gewesen (siehe  auch meinen Post "Wenn Vögel Dialekt singen" vom 19. Juni).

Der absolute Sieger des Abends war daher der Platz. Die Gandolfo, die einstigen Burgherren, hätten sich gefreut, wie wunderbar wandelbar ihre Piazza Castello sich als Treffpunkt für alle präsentiert hat. Und dann noch der Gag mit den sich in den italienischen Farben abwechselnden Bühnen-Scheinwerfern: Viva le Tricolore! Viva Liguria! Grün, Weiß, Rot!

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