Mittwoch, 27. Juni 2018

Intermezzo in eigener Sache

So geschworen hatte ich es mir, aus dieser schönen Umgebung heraus nicht zu politisieren. Aber ich bin derart sauer und zornig, dass ich lieber nicht platze. Ich muss mir Luft machen, um vor allem meine jüngeren Leser zum Aufmerken zu bringen.

Die erwiesener Maßen korrupteste und geldgeilste  Sportart beherrscht die Medien in Europa und lenkt so davon ab, was unmenschlich und machthungrig gerade aus der schönen Idee Europa gemacht wird. Wieder einmal stehen Menschen meiner Gesinnung ratlos vor dem Geschehen, wie in nicht mal einem halben Jahrzehnt eine lebenswerte Welt mit Absicht zertreten wird. Weil die Reichen und Mächtigen, nicht mit anderen teilen wollen.

Vor beinahe zwei Jahrzehnten habe ich davor gewarnt, dass Europa und der Euro, wegen des wirtschaftlichen Gefälles, in der Zone ohne kommunizierende Röhren beim BZP zum Scheitern verurteilt sein wird. Aber das war eben nur ein Stimmchen im Goldrausch der Finanzwelt. Es wurde eben nicht für Gleichstand gesorgt, sondern zugeschaut, wie die einen immer reicher und die anderen immer Ärmer wurden weil sie in Schulden-Fallen unermesslichen Ausmaßes gelockt wurden.

Wenn ich mir allein das Durchschnitts-Einkommen der Provinz Ligurien, in der ich seit 18 Jahren lebe, vergegenwärtige, das sich in dieser Zeit des Euros kaum verbessert hat, dann verstehe ich, wieso Cinque Stelle oder die noch radikalere Lega gewählt wurden. Die Motive sind auch in anderen Euro-Ländern ähnlich. Wer sich benachteiligt fühlt vom eigenen Staat. und von Europa bevormundet, wählt neo-nationalistisch und populistisch.

Und unseren abgezockten neuen Bundesländern im Osten ging es lange Jahre ja nicht besser. Wir  Wessis hatten als Feigenblatt ja den "Soli" vor unserer eigentlich unerträglichen, "öffentlichen Erregung", durch Abwicklung Kohle zu scheffeln.

Wer nicht aufpasst und sich im Irrlicht des "Wir schaffen das" gewähnt hat, wird nun viel zu spät von Rechtsnationalen und den Parolen anderer, noch perfideren geweckt. Das hat allein nichts mit einem Bildungs- und Einkommens-Gefälle zu tun, sondern mittlerweile wieder mit dem Machtkalkül von Diktatoren in spe.

Die stille Mehrheit wird nicht nur laut, sondern wählt auch die Rattenfänger, die bewusst zerstören, was sie nie wieder erschaffen werden. Jahrzehnte hat der Kommunismus die freie Welt vor sich her getrieben, jetzt schlägst der Populismus und nicht der Humanismus zurück.Und das mit zwei Hitler-Typen an der Macht, die die Nato aus unterschiedlichen Richtungen aushebeln aushebeln wollen.

Wäre ich nicht Agnostiker, schrie ich in meiner Hilflosigkeit:  "Mein Gott warum hast du uns verlassen?"

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