Freitag, 23. September 2022

Blüten zur Belohnung

Zugegeben: Der Vervielfältigungstrieb meiner einst arglos geretteten Ur-Yukka hat viele Freunde, Nachbarn und auch meine Frau sprichwörtlich auf die Palme gebracht. Dabei ist die Yucca - wie sie botanisch richtig buchstabiert wird - eigentlich gar keine Palme, sondern gehört zur Familien der Spargelgewächse. Dass sie gerne als Palmenlilie bezeichnet wird, ist vermutlich ein Gärtner-Gag.

Wer eine Yucca verschenkt, sollte immer mit Argwohn bedacht werden, weil sich die Fortpflanzungswütige gelegentlich zum Danaer-Geschenk entwickelt. Ich muss meinem mitleidigen Herzen jedoch die alleinige Schuld geben. Ein Freund und Nachbar wollte seine Yucca vor bald einem Jahrzehnt zum Sperrmüll transportieren, weil sie ihm erheblich über den Kopf gewachsen war. Als er sie aus der Haustür trug, brach sie ihm auch noch ab.

So wurde ich zum Agenten der weltweit wuchernden "fünften Kolonne" dieses "Monster-Spargels" nur weil ich die schöne Krone retten wollte. Ich steckte sie in einem gar nicht mal so großen Pflanzkübel, den ich wegen der Stürme am Boden mit Bauschutt beschwerte. Drauf kam eine schon mehrfach verwendete Erde aus Töpfen verwelkter Pflanzen. Der Rest ist Geschichte, die ich ja auch in diesem Blogg schon ein paarmal erzählt habe. Jetzt gibt es aber tatsächlich eine Belohnung für meine jahrelange beschneidende Agenten-Tätigkeit, aus der ich gelernt habe, wie man mit unheimlich wenig Anspruch ein prachtvolles Leben generieren kann.

Die Ur-Yukka und ihr erster großer Trieb blühen nach all der "Hingabe" gerade zum ersten Mal, und das verspricht, dass sie dies ab jetzt mindestens einmal pro Jahr tun, um all ihre Kritiker durch ihren betörenden, an Jasmin erinnernden Duft zu besänftigen...

Fotos: Claus Deutelmoser





































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