Mittwoch, 29. Juni 2022

Abgezogen und in Richtung Krieg abgebogen

Bleibt der Bundeswehr
 nur noch ein
"spärliches" Lächeln?
Quelle: bundeswehr.de
Heute vor einem Jahr zog sich die Bundeswehr geradezu panikartig nach beinahe 20 Jahren aus Afghanistan zurück. Die Bedrohung unserer Freiheit - das wissen wir jetzt - wurde am Hindukusch nicht geschmälert. Sie wurde um im Militärjargon zu bleiben camoufliert. Während der Taliban im zähen Kampf mit primitiver Ausrüstung die hochtechnisierten Schutztruppen der engagierten Westmächte letztendlich besiegte, wurde die Bundeswehr quasi zur Bedeutungslosigkeit geschrumpft. Uns Luxus-Pazifisten, gepampert durch sieben Jahrzehnte Frieden auf Deutschem Boden, hat das sehr gefallen.

Vier Monate Krieg in der Ukraine haben nun auch die Grünen eines Besseren belehrt. Die Ampel hat nach der "Zeitenwende" mit fast allen Stimmen des Bundetages den 100 Milliarden-Sonderetat zum wieder Aufpäppeln unserer Verteidigungskräfte gebilligt. Schlaumeier könnten nun vorrechnen, dass die 17,3  bis 43 Milliarden, die der Afghanistan-Einsatz gekostet hat, sofort im eigenen Land eingesetzt, einen solchen Klimmzug nicht erforderlich gemacht hätten. Doch das ist eine Milchmädchen-Rechnung, weil die Welt - zwar vorher unvorstellbar - im ersten Halbjahr 2022 eine vollkommen andere geworden ist. - Und vielleicht für lange Zeit in diesem erzwungenen Balanceakt ums Gleichgewicht kämpfen muss. Deshalb sind Schuldzuweisungen aus keiner Ecke angebracht!

Mörderische Karikaturen ihrer selbst. Heute kaum noch
zu glauben, dass diese Pickelhauben einen
Weltenbrand entfachten. Leider nicht zum Totlachen

Quelle: history,com


Wer ein Netflix-Abo hat, kann sich seit ein paar Tagen die Dokumentation "Der lange Weg zum Ersten Weltkrieg" anschauen. Darin sind neuere historische Aspekte auch aus osteuropäischen Quellen gebündelt, die zeigen, dass lange taktisch kalkulierter und provozierter Blutdurst zum Ausbruch führte und nicht etwa politische Unvereinbarkeiten.

Das tödliche Duell
der Schnauzbart-Egomanen
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Dass das russische Riesenreich zweimal - zunächst unter dem Zaren im Ersten  und dann im Zweiten unter Stalin - zum Dödel gemacht wurde, nimmt Putin jetzt zum Anlass selbst "präventiv" zu werden. Er will dabei nicht wahrhaben, dass die Welt auch seit den Jahren des Eisernen Vorhangs und dem Fall der Mauer erneut eine andere geworden war. Vor allem seit der Turbo-Kapitalismus in seinem Land drohte. die "Glorreiche SU" in Vergessenheit geraten zu lassen.

Ähnlich wie dies auch die einstige "VR China" im Vergessen von Mao gerade durchlebt. Wenn schon die schalen Ideale des gescheiterten Kommunismus verblassen, wollen sich die beiden Supermächte nicht damit zufrieden geben, zu den Big Playern im globalen Verbund zu gehören. Sie wollen an dem Tisch sitzen, an dem über die Zukunft der Welt bestimmt wird. Dass sie sich das jetzt auf eine möglicher Weise lange Zeit verbaut haben, beschwört die eigentliche Gefahr eines dritten Weltkrieges herauf: Dann einer aus Eitelkeit.

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