Montag, 12. Juli 2021

Von der Kraft der Natur zum Heilsamen der Kunst

In normalen Zeiten ist die Aroscia ein malerisches Flüsschen, das vom Apennin kommend  bei Albenga ins Meer mündet. Hie und da gibt es mal eine kleine Staustufe, und das Wasser ist überall so klar, dass der reiche Fischbesatz zu sehen ist. Wir kenne sie bei Cosio, wo in wenigen Tagen das Kräuter-Fest stattfindet, und von der Knoblauch-Messe in Vessalico, die wir diesmal ausgelassen hatten, weil wir ja gerade erst angekommen waren. Deshalb wollte wir die Schilderungen kaum glauben, dass die uralte malerische Brücke und das romantisch bewachsene Flussbett vom Frühjahrs-Hochwasser derart in Mitleidenschaft gezogen war, dass dieser traditionelle Zugang zum Ort für einig Zeit nicht mehr benutzt werden kann.

Wir sehen ja oft diese Filme im Fernsehen, in denen zu ahnen ist, welche verheerenden Schäden mittlerweile ja auch in Deutschland Stark-Regen in Minutenschnelle anrichten kann. Aber was nach so einer Flut an Zerstörung zurück bleibt, muss man mit eigenen Augen sehen. Was muss das Wasser der Aroscia für eine unvorstellbare Wucht gehabt haben, dass sogar die Balustrade oberhalb des Brückenbogens aussieht, wie nach einem Bomben-Angriff. Gestern war extrem wenig Wasser im Fluss, und da konnte man sie sehen - die Geschosse. Zentner schwer und über Jahrtausende rund geschliffen lagen sie dort, als hätte eine außerirdische Kraft sie dort hin "gestreuselt", wo sich im vergangen Jahr  noch die Forellen getummelt haben.

Deutlich verbotener Weise haben wir den Fluss auf dem schmale Fußpfad überquert, der eigentlich für die Bauarbeiter gesichert wurde.. Unsere Freunde, die schon im Frühjahr zur Trattoria "Da Maria" gepilgert waren, stellten fest, dass seither noch keine weiteren Arbeiten durchgeführt wurden. Wann die Brücke und das Flussbett wieder so aussehen werden wie wir sie kannten, steht bei der allgemeinen Knappheit der kommunalen Mittel in den Sternen.

Was mir als Überleitung im doppelten Sinne zur künstlerischen Ausgestaltung der anderen Seite dient. Dort ist die Hauptstraße zur "Strada del Arte" umfunktioniert worden. Türen und Portale wurden da zu Wandgemälden. Und als erstes strahlt einen dort in Koinzidenz Italiens Weltraum-Heldin Samantha Cristoforetti an, die sich just in diesen Tagen zu ihrer zweiten ESA-Mission ins All begibt.

Hier jetzt Bilder, die für sich sprechen und deshalb unkommentiert bleiben:






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