Mittwoch, 21. Juli 2021

Ein Mord, der keiner war

Soll niemand glauben, dass in unserem verschlafenen Borgo nichts passiert, was wirklich für Aufregung sorgt:

Am Sonntag kam unsere schwäbische Nachbarin Diana und ihr Mann Udo über die Piazza gehastet und konnten vor Aufregung kaum sprechen. Sie hätten das Feuer unterhalb des Ortes gesehen. Da seien Menschen ums Leben gekommen. Details hätten sie vom Frantoio, der mutmaßte etwas von Mord oder gemeinschaftlichen Selbstmord. Jedenfalls seien zwei Menschen verbrannt.

Fakten und Beobachtungen verschmolzen innerhalb von wenigen Minuten mit schaurigen Vorstellungen, denn ein Hubschrauber hätte über dem Szenario gestanden, und sogar unser Bürgermeister Agnesi sei an Ort und Stelle erschienen. Gerüchte samt gruseliger Vorstellungen hielten sich den ganzen Sonntag lang. Dabei war das ganze durch den Polizeibericht wahrhaftige Drama bereits am Nachmittag im Netz.

So lief das vermeintliche Verbrechen aus Sicht der Feuerwehr ab:
Das Ehepaar aus Turin (sie 73, er  74)  kam wie jedes Jahr, um unter ihren Olivenbäumen das Kroppzeug zu entfernen, damit dann zur Erntezeit die Netze unter den Bäumen leichter zu verlegen sind. Und wie das hier leider üblich ist, fackelt man nicht lange und zündet den zusammen getragenen Haufen der Einfachheit halber gleich an. Alljährlich ist der leichtfertige Umgang mit dem Feuer hier Schuld an verheerenden Waldbränden (in diesem Blog nachzulesen). Obwohl es in der Nacht zuvor geregnet hatte, war die nach Süden ausgerichtete Fasche wohl schon wieder derart ausgedörrt, dass das Feuer die Signora, die ursprünglich von hier stammte und es eigentlich besser hätte wissen müssen, regelrecht ansprang. Ihre Kleider fingen dermaßen schnell Feuer, dass ihr zur Rettung herbei eilender Mann ebenfalls in Flammen aufging. Während die Frau nicht mehr zu retten war, flog der herbei gerufene Hubschrauber den Mann mit schwersten Verbrennungen zur Spezial-Klinik nach Genua.

Den folgenden Bericht von Riviera24.it habe ich mehrfach mit anderen abgeglichen: Einfach cursorn und in den Übersetzer kopieren!

 Chiusanico. Un fuoco di pulitura in campagna, sfuggito di mano, che si allarga e si propaga tra la vegetazione in poco tempo. Marito e moglie, i proprietari di quel pezzo di terreno nell’entroterra di Imperia, che cercano di spegnerlo ma il fuoco è più veloce. E’ morta così Gabriella Ghirardo, 73 anni, ormeasca d’origine ma residente a Collegno (Torino). Gravissimo il marito, Sergio Gaio, 74 anni, di Collegno: l’uomo ha riportato ustioni su circa il 70 per cento del corpo e, nel tentativo disperato di salvargli la vita, è stato trasportato all’ospedale Sampierdarena di Genova, specializzato nella cura dei grandi ustionati.

Wir sind hier jedesmal froh, wenn die großen Feuer-Flieger nicht über uns zum Einsatz kommen:


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