Freitag, 16. Juli 2021

Fluch der Freiheit

Ligurien
Fälle insgesamt
104.000
+31
Genesen
99.117
+8
Todesfälle
4.354
Zwischen 2. und 15. Juli wurden in Ligurien nur 256 Ansteckungen mit dem Corona-Virus registriert, obwohl ja die Masken-Pflicht für draußen hier schon vor vierzehn Tagen gefallen ist. Schaut man über die Grenze nach Frankreich in die Provinzen Guillaumes und Alpes Maritimes ist die Statistik auch noch eher beruhigend. Aber wieso steigen dann die Fälle in Österreich für den gleichen Zeitraum schon wieder auf über 2000, und weshalb werden die Balearen erneut mit durchschnittlich über 400 neuen Fällen täglich als Risiko-Gebiet eingestuft?

Unsere Nachbarn mit Strand-Abo berichteten letzte Woche noch, dass viele Sonnenschirme und Liegen der Einheimischen - obwohl bezahlt -  bei dem milden Wetter hier frei blieben. Der Unterschied besteht wohl darin, dass die vom Tourismus lebenden Länder heuer unterschiedlich aggressiv werben und Verhalten zulassen, die bekannter Maßen  im letzten Jahr zu dem verheerenden Ausmaß der Pandemie geführt haben. Zum Beispiel Clubs zu öffnen. Dort, wo der Zweck des Urlaubs mehr zum Party machen dient als zur Erholung, wird bei mittlerweile über 70 Prozent Delta-Infektionen der "Rückfluss" in die Heimatländer seine Wirkung zeigen. Im Moment werden ja bei den wieder steigenden Infektionen in Deutschland überraschend viele im Alter zwischen 20 und 30 registriert.

Die nur zu ahnende Bedrohung
für die freie Marktwirtschaft
Quelle: Stiftung Marktwirtschaft
Der Zwiespalt beschäftigt uns dann also wohl auch im kommenden Herbst und Winter. Unsere Wirtschaft samt Vollbeschäftigung und höherer Steuer-Einnahmen ist genauso wichtig für unsere Existenz wie die Volksgesundheit. Wenn jetzt schon diverse  höhere Gerichtshöfe in Europa die individuellen Einschränkungen als unvereinbar mit den von der Verfassung geschützten Grundrechten aburteilen, dann zeigt das, dass Corona durchaus auch den Bestand der Freiheit herausfordert. Wird sie vom Bürger über die Maßen ausgelebt, erweist sie sich  als rächender Fluch.

Unten in der Doppel-Stadt am Meer wird aber auch die Inkonsequenz des Menschleins deutlich. Es mag die Strände vielleicht mit Abstand aufsuchen, aber sobald es ums Konsumieren geht. schleifen die Zügel:

Wir hatten uns so  auf den wegen der Pandemie umgestalteten Markt in Oneglia gefreut, aber die zerpflückte, neue Struktur mit veränderten Ballungen machen den Besuch für Umsichtige nun eher zum Alptraum. Da wird in der Unübersichtlichkeit gedrängelt, an den Ständen wird kein Abstand gehalten, beziehungsweise sich unüblich aggressiv vorgedrängelt. Das alles bei fast senkrecht herunter brennender Sonne. Da geht einer dann doch lieber in den gut gekühlten Supermarkt mit einem Einkaufswagen Abstand an der Kasse....

 

Wann muss der Staat selbst "stempeln gehen"?
Quelle: br.de

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