Mittwoch, 17. Juli 2019

Fai da te!

Eigeninitiative in etwas hölzerner Perspektive

Fai da te! Help yourself! Machs doch selbst! Gemeiner Weise könnte man behaupten, die Italiener hätten schon von Geburt an einen Hang zur Selbstbedienung. Aber präziser ist, dass sie sich eigentlich in Notlagen und bei Problemen immer gut zu helfen wissen. Conoscersi, Meister im improvisieren zu sein, das zeichnet sie aus, genau wie ihre Fähigkeit, noch wenn es schon bröckelt,  am offenen Grab ausgelassen tanzen zu können. Keiner meiner italienischen Nachbarn, der außer seinem eigentlichen Beruf nicht auch noch über diverse alternative "Fachkenntnisse" verfügte...

Die Kultur-Beflissenen unter diesen derart mehrfach begabten Burg-Geistern streben für diesen Sommer in Eigeninitiative eine Belebung des musischen Lebens hier oben an. Anfang macht eine Autoren-Lesung samt Buch-Vorstellung in unserer  historischen Mehrzweck- Bibliothek, die "Ugo der Bewahrer" unter seinen Fittichen hat. Von dort startet wenig später auch noch eine kundig geführte "planetarische Wanderung" am Nachthimmel über der Burg. Und dann gibt es einen Tag nach Ferragosto auch noch ein Platz-Konzert mit ligurischer Volksmusik. Wieder in der Bibliothek folgt letztlich der deutsche Beitrag zum "klassischen" Sommer-Ende mit Violine und Piano:
Die Teilnahme der Leute aus dem Hauptort ist dabei schon bei früheren Veranstaltungen wie Theater oder Filmabenden auf der Piazza Castello immer recht zahlreich gewesen. Wäre ja auch ohne Darbietungen eine traumhafte Kulisse...

Immer eine gute Situation, wenn komplizierte Arbeit bei Baustellen ansteht: einer werkelt,
während die anderen die Vorgehensweise diskutieren...
Umso mehr hat es mich überrascht, als vor ein paar Tagen Nachbarn im prallen Sonnenschein probierten,  aus verschieden langen Metall-Rohren ein Gestänge zusammen zu schrauben, das als Podium für die Volksmusik-Gruppe dienen soll. Ich fragte ahnungslos, wieso die Gemeinde nicht das vorhandene Holzpodest zur Verfügung stelle. Immerhin hat das ja vor einigen Jahren den Jazz- und Blues-Abend samt Klavier etc. sicher getragen. Und damals hätte man doch auch den Verteiler-Kasten für den Strom angezapft und nicht irgendwelche Überlegungen wegen der Leitungen anstellen müssen. Auch, dass die Gemeinde ihre Bestuhlung zur Verfügung stellen würde, nahm ich als sicher an. Nichts dergleichen!

Das sei ja eine Privat-Initiative war wohl die Antwort der Gemeinde an die stets suspekten Burgbewohner. Ja. bei unseren fitten Burschen geht es dann eben auch ohne Gemeinde. Fai da te, wird zum lo faciamo noi!

Aber weil ich dann schon mit den Sticheleien und der eigentlich idealen Gelegenheit für den neuen Sindaco bei seinen Bürgern zu punkten, weiter machte, trat ich so einiges los. Leider konnte ich das bislang noch nicht alles nach recherchieren.

Mehr über die Wiederbelebung beispielsweise der Konsortium-Straßen also demnächst.

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