Montag, 22. Juli 2019

.com-Union

Obwohl mein vielseitig begabter Sohn auch in der App-Entwickler-Branche unterwegs ist, also permanent irgendetwas mit Kommunikation zu tun hat, beschränkt er sich innerhalb der Familie sporadisch auf Minimalismus. Das hat er von seinem Großvater, der die Sozialen Medien vermutlich gerne erlebt hätte.

Sohnemann in Realitas bald 38
Und dann hat der Filius sich mal gemeldet und jagt mir einen derartigen Schrecken ein:
Seit unserer letzten realen Begegnung sind mehr als drei Monate vergangen. Was war ihm nur widerfahren, wenn er mir so ein Bild von sich schickt:
Kann ein Mensch in so einer kurzen Zeit derart altern?
Der lapidar hinzu gefügte Satz:
"Falls du jemals Zweifel an Deiner Vaterschaft gehabt hättest..." Sollte mich eigentlich stutzig gemacht haben. Aber da hatte die Besorgnis wegen FaceApp noch nicht die weite Cyber-Welt erreicht.

Eine App auf der du Leute auf Fotos algorithmisch täuschend echt altern lassen kannst. - Wer braucht sie schon?


Aber schon wird eben gemutmaßt, dass die Hype bei den Nerds auch ihre  Darkside  haben könnte. Mit dem Gestalten des Alters auf real existierenden Bildern werden eben auch viele persönliche Daten abgefischt, und der Entwickler, Jaroslaw Gontscharow, ist ein bekanntes russisches Mathe-Genie
Der gramgebeugte Erzeuger 70
(siehe auch rechts), aber so
nun im Alter seines Sohnes?...
sowie einer der besten Programmierer der Cyber-Welt.
Ehrlich gesagt, ist mir das wurscht. Denn es geht ja auch umgekehrt, und was haben ich in meinem Alter noch zu verbergen? FaceApp funktioniert nämlich auch retro.

Das Ergebnis allerdings erinnert mich an einen Aufschrei meiner damals noch nicht datenaffinen  Kids, als ich mir im Italien-Urlaub einmal meinen Bart abrasiert hatte:
"Pappi du siehst aus wie ein Nilpferd-Baby!"

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