Mittwoch, 7. Juni 2017

Alte Flaschen

An manchen Tagen, wenn mich der Schelm in mir besonders hartnäckig piesackt, stelle ich mir vor, was passiert, so ich den Wanderern, die hier immer häufiger durch die Gassen über die Piazza kommen, die falsche Auskunft erteilte...

Die fragen, durstig an der Fontana angekommen meist, was es denn mit den Flaschen in vielen Hauseingängen auf sich habe.

Was, wenn ich sagte, dies sei eine Gabe für all die Durstigen von einer mitfühlenden Dorfbevölkerung, weil das Wasser von der Fontana nicht mehr so gut sei wie einst...

Natürlich mache ich so etwas nicht. Spätestens beim Anfassen und Hochheben der Flaschen bemerkten sie den strengen Geruch und die eklige Klebrigkeit: Katzen-Pisse.

Unsere meist freilebenden Dorf-Katzen sind eigentlich ständig rollig und versuchen den Mangel an Katern durch freigiebig verteilte Duft-Nachrichten auszugleichen.

Bei Häusern mit Holztüren, die zudem noch zu Gebäuden gehören, die nicht regelmäßig bewohnt werden, frisst sich das ätzend ins Holz und zersetzt es nicht nur, sondern hinterlässt einen Gestank, dem auch mit heftigem Schrubben und Bleiche nicht beizukommen ist.

Um die Urin-Strahle um- oder abzulenken, werden alte Flaschen mit Wasser gefüllt, damit sie auch bei Sturm nicht umfallen.

Wir haben Leih-Kater Lazaro, der um unser Haus seinen für uns nicht wahrnehmbaren Geruch hinterlässt, den die Katzen-Damen mit Respekt umrunden... (?)

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