Freitag, 15. Juli 2016

Vom Winde verwirrt...

Bevor ich nach Ligurien kam, habe ich viel Literarisches über die Winde hier gelesen. Teilweise war das so poetisch, wie sehnsuchtsvoll und abergläubisch. Im ganzen Mittelmeer-Raum wird den Fallwinden etwas Geheimnisvolles angedichtet; ob sie nun Meltemi, Bora, Mistral oder Tramontana genannt werden.

Zumindest die Wirkung auf Geist und Körper des Fön in Bayern haben die Wissenschaftler in Fall-Studien widerlegen können. Und ich glaube der Wissenschaft, obwohl ich mein Leben lang bei Fön zwischen Euphorie und Niedergeschlagenheit schwanke.

Seit Tagen kämpfen nun über der Burg der Alpenwind Tramontana und der Nordost-Wind Grecale. Vor allem nachts erreichen sie Windstärken von sechs Beaufort. Kommende Nacht soll es zu  weiteren Stürmen kommen.

Uns hat schon die vergangene Nacht gereicht. Wir konnten kaum schlafen, aber schlimmer noch, unsere Seelen wurden derart durch den Wolf gedreht, dass wir wie Maikäfer apathisch auf dem Rücken lagen, es aber nicht schafften, gegen das Wirre im Kopf einfach mit Aufstehen zu reagieren.
Also Abbitte den Literaten, auch wenn es sich leichter liest als es auszuhalten ist.

Das angeblich drohende Unheil jedoch, das mit diesen Winden einher gehen soll, hatte sich da in Nizza kaum 80 Kilometer von hier schon ereignet. Geschlaucht und gelähmt erfuhren wir von dem Attentat auf dem Boulevard des Anglais und konnten kaum noch atmen. Die Fußball-EM bravourös und sicher überstanden, und dann das am National-Feiertag!!!

Können wir diesem kollektiven Wahnsinn weltweit widerstehen, wenn schon anscheinend gesettelte Staaten sich von Politik-Desperados auf gefährliche Wege leiten lassen?

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