Montag, 21. Juli 2014

Festa Delle Erbe

An jedem dritten Sonntag im Juli schäumt das ligurische Berg-Städtchen Cosio D'Aroscia über vor guter Laune. Dann wird das Kräuter-Fest gefeiert. Klar, man könnte auch das einzigartige  Kräuter-Museum besuchen, aber eigentlich geht es den meisten Gästen weniger um Fortbildung als eher um die Befriedigung der Sinne: Schmecken, Riechen, Sehen und Hören...
Um die Mittagszeit geht das Gedränge los.
Der Schlaue löst sich am Eingang zum Markt,
quasi einen Fress-Pass, den er vorzeigt,
wenn er  an den Stationen nicht jedes Mal
zahlen möchte. Dazu gibt es einen Jute-Sack
mit allem erdenklichen Info-Material.
Bequeme buchen im Restaurant Da Maria
einen Tisch für das übliche ligurische Gelage  
Das Probieren ist so mannigfaltig, dass man auch ohne
Kosten bis zur Sättigung verköstigt  und beim Verkosten mit Weinen
aus der Region gelabt  wird
Der Polizzotto hat allerdings schon
einen scharfen Blick dafür, wer
wie nachher in sein Auto steigt




Kräuter gibt es auf der Festa in allen Formen ihrer Verarbeitung - als Essenz, als Gewürz auf der Focaccia, als Schnaps aus der Destille, in Keksen  oder für die Gesundheit als Pastillen. Selbst  Honig wird in ihren diversen Aromen und Geschmacksnuancen angeboten

Bei den "Glöckchen" geht nachmittags mit mittelalterlicher Musik die Post ab. Die Fress-Pass-Inhaber erkennt jeder an ihren Jute-Säckchen mit entsprechendem Aufdruck. Wer das Angebot voll ausnützt, kann pro User bis zu 15 Euro sparen - heißt es

Als mich der Bäcker Franco Marini gratis mit Focaccia, Torta Verde und Pane caldo vollstopfen wollte, musste ich leider passen, denn ich hatte ja bei seiner Tante Maria ein 14Gänge-Menü zu erwarten

Hier kommt gerade das Pane Caldo aus dem Ofen, das zu den Vorspeisen bei Maria gereicht wird. Vorsicht! Die ölknusprigen Teile machen süchtig und blockieren dann leider den Magen im "Endkampf " mit den Fleisch-Gängen
Wer Krimskrams kauft, wundert sich nicht selten, was dann noch alles als Gratis-
Gabe in den Tüten landet. Die "Händler" - fast alles einheimische  Privat-Leute - haben
vor allem einen Riesenspass. Da ist der Profit wohl Nebensache


Dekoration ist alles







Keine Bange wegen der vielen Kalorien: Wer den Pfeilen treppauf treppab  durch das Gassen-Labyrinth von Station zu Station   folgt, arbeitet einen Teil sofort ab. Den Rest kann er dann beim Gruppen-Tanz bis zum Abend auf recht laut beschallten Plätzen verbrennen.

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