Freitag, 14. Juli 2017

Die putzende Polizei

Dieser Tage kam die Seelensammlerin ohne Protese große Eimer schleppend zur Fontana. Als hätte sie sich mir gegenüber zu rechtfertigen gehabt, verriet sie:
"Mia casa  ha disparato bisogno di la pulizia!"
Ich saß mit meinem Morgen -Kaffee auf der Bank. Mein Matsch-Hirn war also noch nicht richtig hoch gefahren. Bis ich kapiert hatte, dass sie von ihrem Hausputz sprach, war ich ebenso desparat die Polizei-Struktur meines Gastgeber-Landes durchgegangen. Wir haben hier oben ja eigentlich nicht oft " bisogno di la polizia".
Einmal, als die mit Besenstiel und Schlachtbeil beweherte Nachbarschaft unsere gellend um Hilfe schreiende Socialclub-Barfrau, Signora Girasole, vor einem Einbruch bewahrte, kam die Polizei erst drei Stunden später...

In den Krimis,  die in Italien spielen, gleichgültig von welchem Autor, kann der Leser schon die verwirrende Struktur der Ordnungskräfte erahnen. Verlässlich sind aus meiner Sicht da am ehesten  Andrea Camilleri dessen Montalbano ja auf Sizilien einen permanenten Zustädigkeitszwist mit der der Mafia nahe stehenden Carabinieri auszufechten hat, und die Helden des Autoren-Duos Fruttero und Lucentini.
Die bei uns megaerfolgreichen Dona Leon und Veit Heinichen hingegen sind in Italien weitgehend unbekannt, weshalb sie auch stets mit deutschem Personal verfilmt werden.

Dass die Italienischen Polizei-Organe derart verwirrend strukturiert sinď und jede Organisation einem anderen Ministerium untersteht, zeigt in Wirklichkeit, dass aus der Mussolini-Zeit in der bestehenden Verfassung gelernt wurde. Kein Bereich wäre in der Lage, von sicb aus politisch wirkungsvoll Partei zu ergrekfen.

Der Beitrag auf Wikipedia zu diesm Thema macht einem einiges klar, allerdings fehlt da wohl die kürzliçh eingericbtete "Polizia per poste e telecomunicazione", die sich vor allem der wachsenden Zahl von Cyber-Kriminalfällen widmen soll.

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