Freitag, 18. September 2015

Verloren im Irrgarten der Tele-Kommunikation

(Nicht ganz angemessene Satire in schrecklichen Zeiten)

Neulich erfuhr ich - aus dem Internet natürlich - dass das Porträt unserer Kanzlerin bei vielen Flüchtlingen auf den Smartphones als Startseite dient. Dieser Angela-Kult ist aus zweierlei Sicht bemerkenswert: Einerseits stimmt es hoffnungsfroh, dass Flüchtlinge ein Smartphone dabei haben, damit sie nicht gänzlich verloren gehen. Andererseits ist die Eiserne Kanzlerin ja unübersehbar eine Frau, die im arabischen Raum ja so wenig zählt, dass "Muselmann" ihr noch nicht einmal die Hand geben mag, und ihr das Autofahren und das Sitzen am Tisch untersagt. Unsere Kanzlerin dürfte dort ihre vielfarbigen Blazer ja nur unter der Burka tragen, und müsste sich um ihre "Lord-Helmchen-Frisur" wegen des obligaten Schleiers keine weitere Gedanken machen...

Satire war ja in schrecklichen Zeiten schon immer ein fragwürdiges Ventil. Aber ich kann mich gegen ein paar aufsteigende Fragen einfach nicht wehren, obwohl ich weiß, dass das GPS im Handy durchaus Leben retten kann. Zumal, wenn man irgendwo plötzlich auftauchenden Zäunen ausweichen muss und lieber durch trockene kroatische Maisfelder stapft, weil da vielleicht keine Minen mehr aus dem Balkan-Krieg vor zwanzig Jahren (!) liegen. - Sonst hätte sie ja der Bauer beim Pflügen schon ausgelöst.

Verzeiht mir also die Fragen.
Was für einen Provider habt ihr? Wie ladet ihr eure Geräte dauerhaft auf? Und die wichtigste: Werdet ihr sobald ihr die Grenze überquert auch dauerhaft mit Willkommens-Grüßen genervt.
Ich stell mir gerade vor, wie - wenn ihr es gerade noch geschafft habt,  durch den ungarischen Grenzzaun zu schlüpfen - das Cooperations-Netz eures Providers euch simst: Willkommen in Ungarn, wir bieten dir ein einmaliges Roaming an. Und wenn ihr schon längst von tätowierten Gulasch-Nazis einen über die Rübe bekommt, summt es wieder Willkommen, und dann mitten in einem Pferch, in dem ihr bei Bruthitze mit tausend anderen willkommen geheißen wurdet...

Das Schlimme ist leider, dass ich mich nicht nur für euch über diesen Erinnerungs-Terror aufrege, sondern auch für uns auf der Burg - obwohl wir wirklich wie die Maden im Speck leben. Der Empfang hier mag so schlecht sein, dass man für Tablet und Smartphone ewig lang suchen muss, um ein halbwegs funktionierendes Netz zu bekommen. Aber die schaffen es trotzdem immer wieder einen mit Nachrichten zu bombardieren und pfeifend oder summend auch mal mitten in der Nacht auf eine Aktualität aufmerksam zu machen, die unsereiner gar nicht wissen will.

Und wenn man dann entnervt aufgibt, weil man die Geräte wegen der Kinder und Verwandten daheim nicht ausstellen mag, dann kommt man in den Genuss dieser Segnungen, die in Deutschland ja unkompliziert upzudaten sind, nur indem sie versuchen, einem weitere persönlich Daten abzuzocken. Wehe du brichst das ab, dann hast du gleich wieder weiter neue Erinnerungen...

Zurück zu all den Flüchtlingen, die sich derzeit im Irrgarten der Tele-Kommunikation verloren fühlen: Haltet durch! Betet, dass sich eure Geräte nicht so schnell entladen wie die unsrigen und denkt an eure Verwandten in der fernen Heimat, auf deren Konten ja das Roaming geht, das in Europa trotz Union immer noch stattfindet....

Es wird und muss sich etwas ändern. Hier rund um die Burg werden die Oliven dieses Super-Sommers auf den Böden verfaulen, weil keiner der Alten sich die Erntehelfer leisten kann, die nach europäischem Standard bezahlt werden müssen, um den Preis schön hoch zu halten. Es sind genau diese Alten, die hier oben über jede Menge leerstehender Häuser verfügen...

Siehe meinen nächsten Post

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