Mittwoch, 22. September 2021

Samurai gegen Stinker

 
Quelle: pinterest
Irgendwie sehen die Blattwanzen unseren großen Terrassen-Schirm als ideales Refugium, wenn er zusammen gefaltet an seinem Galgen hängt. Oder vielleicht sehen sie in ihm auch eine überdimensionale Blüte, die sie aussaugen wollen, um dann jedoch in eine weiße Wüstenei zu geraten, aus der es kein Entrinnen mehr gibt. Im vergangenen Herbst musste ich vor dem Verstauen eine Stunde lang schütteln und Fegen, bis ich alle los geworden war. Bei fünfzig habe ich da schon aufgehört zu zählen. Und wehe, ich hatte eine zu hart oder tödlich erwischt. Der Gestank ist unvergleichlich eklig.
Winzig aber wirkungsvoll:
die Samurai-Schlupfwespe wird nun
zunehmend auch im übrigen Europa eingesetzt
Quelle: schweizerbauer.ch
In diesem Jahr sind es jetzt schon mehr denn je. Beinahe überall in Europa sind die aus Asien eingeschleppten diversen Arten zur Plage geworden. Besonders hier in den ländlichen Gärten bedrohen sie Obst- und  Gemüse-Ernte aber auch die Oliven, weil die Viecher süchtig nach saftig sind. Wenn sie sich voll gesoffen haben, geht es zur Ei-Ablage; wo sie offene Türen und Fenster vorfinden auch in Häusern und Wohnungen.

Hier beginnen die
Samurai ihre Gegen-Offensive:
Im Blattwanzen-Gelege
Quelle. Plantura
Tim Haye - ein Insektenforscher, der im schweizerischen Delsberg tätig ist - hat vor zwei Jahren einen natürlichen Gegner der Stinker ausfindig gemacht, der ebenfalls eingeschleppt wurde. Wie der Name der nur zwei Millimeter großen Schlupfwespe verrät, stammt sie ebenfalls aus Asien. Die Samurai-Wespe sorgt eifrig dafür, dass ihre vorzugsweise in Gelegen der Blattwanzen injizierten Eier sich als Larven darin gütlich tun. Bis hierher hat es die kleine Kämpferin  aber wohl wegen der Pandemie(?) noch nicht richtig geschafft.

Dieses Kunstwerk der
Natur stinkt leider
gen Himmel
Quelle: lokalkompass.de
Vorsicht wenn sie
 vollgesoffen, dann sind
von ihrem Gestank
oft auch Zimmer
betroffen
Quelle: pixabay
Meine Schweizer Freundin berichtete gestern morgen am Kaffee-Tisch, dass ihre verfressenen Hühner sich ebenfalls mit großem Appetit über die hässlichen Stinker hermachten. Aber man dürfe nicht in der Nähe sein, wenn sie dann hernach aufstießen...

Schon Küken lassen sich Blattwanzen schmecken.
Aber bei ihren Rülpsern danach
sollte man lieber auf  Abstand gehen...
Foto: Ludescher





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