Sonntag, 4. August 2024

Vorwärts zurück ins Mittelalter

 Was haben wir uns da vergangene Woche gefallen lassen müssen. Da wurde der größte Gefangenen-Austausch seit dem Kalten Krieg durchgeführt. - Von Demokratien, die gemäß ihren Verfassungen der Rechtsstaatlichkeit verpflichtet wären, die Verstöße in diesem Fall aber mit humanitären Beweggründen verschleiert haben.

In Zeiten der Raubritter waren die Machtlosen darauf gefasst, dass sie in Geisel-Haft genommen werden könnten, um mit deren Gefangenschaft Leistungen oder Gelder zu erpressen. Das war gewissermaßen "State of the arts". Aber haben wir - die Menschheit - in all den Jahrhunderten der Aufklärung und des Blutvergießens denn all die gesellschaftlichen Fortschritte umsonst gemacht, damit ein paar Menschen - ob zu Recht oder Unrecht der Spionage oder Gegenspionage beschuldigt - in einem Geisel-Tauschhandel frei kommen?

Spätestens als der Neu-Zar Putin den Tiergarten-Mörder wie einen Kriegshelden am Flughafen abholte, waren die absurden Rechtfertigungen unseres Kanzlers nur in den Wind gesprochen. Die weltweite Erpressungskultur durch  Geiselnahme wird unserem Grundgesetz Schaden zugefügt haben. Wann wird dann auch Foltern wieder legitim?

Stehen wir bald auf dem gleichen Rechtslevel wie die USA, die, um ihr Recht zu umgehen Guantanamo immer noch nicht abgeschafft haben?

Wird nicht dagegen gesteuert, könnte Geiselnahme zur neuen Geißel der Rechtsstaatlichkeit werden. Der Keim wurde jetzt gepflanzt. Solche Vasallen-Typen wie Lukaschenko lassen willkürlich Todes-Urteile verhängen, damit andernorts dann wirkliche Mordbuben ausgetauscht werden.

Wie schurkisch soll diese Welt denn noch werden?

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