Freitag, 10. September 2021

Zweierlei Hitze

 Im Sommer 2021 wurde in Deutschland eine durchschnittliche Sonnenscheindauer von 615 Stunden gemessen. Am häufigsten zeigte sich die Sonne hierzulande im Jahr 2021 in Mecklenburg-Vorpommern und Berlin, während Nordrhein-Westfalen, Thüringen und Niedersachsen die sonnenscheinärmsten Bundesländer waren. Quelle Statista

Hier zum Vergleich die italienische Statistik des Sommers 2021:http://www.meteolampo.it/index.php?option=com_content&view=article&id=120&Itemid=55

Natürlich gucke ich - wenn ich auf der Burg bin - auch beinahe täglich auf das Wetter in der Heimat, um einen persönlichen Vergleich zu haben. Dabei gewinnt der gefühlte Eindruck immer mehr die Oberhand, denn der Wetterwechsel hat hier in den letzten drei Monaten nicht wirklich stattgefunden.
Während die Aufzeichnungen aus Deutschland den Eindruck vermittelten, dass der permanente, unmittelbare Wechsel zwischen abkühlenden Regentagen und schwülheißen Temperaturen über 30 Grad gewissermaßen zur Regel wurden, hat es über der Burg nur zwei oder drei Gewitter mit richtigen Regengüssen gegeben. Ansonsten gab es nur kurzen Sonnenregen bei immer währenden Temperaturen zwischen 26 und 30 Grad. Lediglich im Juli waren einige wenige Nächte zu heiß für entspannten Schlaf.

Gewitter - wie hier vor unserer Küste bauen sich
mitunter  - quasi unvorhersehbar - innerhalb weniger Minuten auf
Quelle: riviera24.it

Im virtuellen Vergleich ist also heuer das eingetreten, was Meteorologen schon lange prophezeien: Nördlich der Alpen wird der Sommer immer wärmer, führt aber auch durch die Temperatur-Stürze gegenwärtig zu immer heftigeren Unwettern, die Überschwemmungen von nie gekannten, zerstörerischen Ausmaßen verursachen...

Eines der Gewitter, die im Juni
über der ligurischen Hauptstadt tobten:
Quelle: MR24
Wer meinen Post über die zerstörte historische Brücke von Vessalico gelesen hat, weiß, dass auch hier in Nord-Italien solche Flut-Katastrophen statt gefunden haben.; aber eben früher. Mai und Juni waren in Ligurien verhältnismäßig feucht und kalt, was die Gemüse-Ernten meiner Schweizer Freundin und Nachbarin um mindesten dreißig bis vierzig Tage verschob. Dafür blieb uns die Wasserverknappung bislang erspart und Tomaten sowie Melonen wuchsen zu Rekordgrößen heran. Not only "the times they are changing".

Meine Frau und ich sind dankbar, dass wir das heimische "Killer-Wetter" hier fernab aller Inzidenzen und Pandemie-Ängste ziemlich angenehm aussitzen konnten. Deshalb haben wir uns auch entschlossen wieder bis Ende Oktober zu bleiben - so sich die Langzeit-Prognosen für den italienischen Herbst erfüllen.

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