Was das nun mit der "Armlosen Venus" von Milo zu tun hat? Als sie noch die "Zweitbeste Ehefrau von allen" war, kaufte die als Schnäppchen-Jägerin bekannte für unseren großen Münchner Garten im Alleingang ein übrig gebliebenes Konvolut an Garten-Dekoration aus Spritzbeton. An das Gejammer der Möbelpacker beim Raufschleppen auf Piazza und Terrasse möchte ich mich noch heute nicht gerne erinnern. Dann stand die Schönheit jedenfalls derart in der Ecke, dass sie zu einer Art Sonnenuhr wurde. Je nach Sommer- oder Winterzeit wussten wir jedenfalls so immer, wann die Zeit für den ersten Drink des Nachmittags war...
Anderthalb Jahrzehnte schliffen dann der Schirokko mit seinem transportierten Sahara-Sand und der Tramontana mit diesen immensen Sturzbächen die Venus derart ab, dass sie ihre Locken zusehends verlor und das klassische Profil so weich wurde, dass sie meiner verstorbenen Schwiegermutter im Profil mit ihrer flotten Kurzhaar-Frisur immer ähnlicher wurde. Dazu muss ich aus meiner Sicht des Schwiegersohns sagen, dass sie dem gängigen Klischee in keinster Weise entsprach und ich sie sehr verehrte. Der überraschend hohe Anteil ihrer Hinterlassenschaft für meine Frau sorgte zudem dafür, dass wir bei der Suche nach einem Altersdomizil in Ligurien landeten (und nicht - wie von mir geplant - an der Cote d'Argent unweit von Bordeaux).
Anna-Elisabeth zu Ehren trägt unser Haus hier nicht nur ihren Namen sondern aus dem ohnehin kitschigen Vorbild der nachgegossenen Venus von Milo wurde nach der Wanderschaft ein Unikat: Nämlich die Wolken-Anne vom Borgo...
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