Wenn die Sonne jetzt am Nachmittag die sich ballenden Wolken bedrohlich dunkelgrau erscheinen lässt, raffe ich mich manchmal auf, den für mich mittlerweile beschwerlichen Gang in die Oliven-Haine rund um den Borgo anzutreten.
Da verwandelt sich das Blätter-Kleid der uralten, knorrigen Baum-Skulpturen in silbrige Duftwolken. Das ist meist nur von kurzer Dauer, weil die Bauern zur Vorbereitung der anstehenden Ernte mit den nervigen Draht-Propellern dem Kroppzeug zwischen den Bäumen lautstark den Garaus machen. Das ist notwendig, damit sie dann ihre Netze leichter auslegen können.
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Quelle: wilderwegesrand.de |
Die von der Sonne gedörrten Gewächse wie wilder Thymian, Fenchel, Johanniskraut und viele mehr entwickeln eine Melange intensivster Gerüche. Dazu wispern die silbernen Blätter über mir im Libeccio und fächeln mich in eine Art Trance, die mich Kraft schöpfen lässt. Aber sie erinnert mich auch daran, dass schon in ein paar Wochen wieder ein Herbst mit ungewisser Perspektive beginnt...
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Quelle: italienische-ferien.de |
Im Moment liegt Ligurien in der aktuellen Corona-Statistik mit nur knapp über tausend neu Infizierten innerhalb einer Woche auf dem vorletzten Platz der Italienischen Provinzen. Aber wie lange hält das im kleinen Grenzverkehr mit der Cote d'Azur? Wir hatten davon geträumt, mit unseren Freunden von hier zum Meeresfrüchte-Essen an die
Place Garibaldi in Nizza zu fahren. Aber seit die Bundesregierung Südfrankreich zum Risiko-Gebiet erklärt hat, ist das wegen unübersichtlicher Quarantäne-Auflagen eher nicht angeraten. Die Hoffnung stirbt nach der Sehnsucht...
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