Er kann es nicht lassen. Trotz der nur begrenzten Urlaubstage hier lässt der Meister-Koch es sich nicht nehmen, für die Familie aufzukochen; als Crossover-Spezialist daher hier eine "Portion" "Spaghetti allo Scoglio" für den Blogger. Hab den anderen natürlich ein wenig abgegeben...
Freitag, 20. September 2019
Montag, 16. September 2019
Über die Sozialisation
Tut mir leid, aber das musste ich jetzt einfach bei Wikipedia cursorn:
Sozialisation (lateinisch sociare ‚verbinden‘) wird im Handbuch der Sozialisationsforschung von Klaus Hurrelmann u. a. definiert als „Prozess, durch den in wechselseitiger Interdependenz zwischen der biopsychischen Grundstruktur individueller Akteure und ihrer sozialen und physischen Umwelt relativ dauerhafte Wahrnehmungs-, Bewertungs- und Handlungsdispositionen entstehen“. Sozialisation ist demnach die Anpassung an gesellschaftliche Denk- und Gefühlsmuster durch Internalisation (Verinnerlichung) von sozialen Normen.
Verständlich geht anders. Und wieso habe ich den Begriff überhaupt in die Suchmaschine eingegeben?
Meine vielseitig talentierte Personalchefin, Unternehmerin und heutige Landfrau, meine Freundin, die "Schweizer Garde", ist ja unter anderem auch Diplom-Psychologin. Als solcher ist ein so mannigfaltig Gestörter wie ich natürlich eine Herausforderung.
Obwohl wirr, verläuft ja mein Tagesablauf nach festen Regeln, und wenn sie uns Feldfrüchte und Eier bringt, sitze ich immer in einer Ecke unseres Esszimmers. Dort fluche ich - obwohl ja sonst niemand rund um meinen Sessel zu sehen ist - möglicherweise über meine Skat-Partner Ärschling und Wichser, die offline vom Programm "Skat Palast" deutlich häufiger, bessere Karten auf meinem Tablet zugeteilt bekommen als ich. Mein Tablet sieht ja die holde Helvetia im Gegenlicht des großen Fensters nicht.
"Du musst dich mehr sozialisieren!" Dann greift sie zu dem meist schon kalten Kaffee, den sie von meiner Frau angeboten bekommt, setzt sich und beginnt ein therapeutisches Gespräch, das bald in eine heftige Diskussion rund um die Tages-Aktualitäten mündet.
Tatsächlich sieht sie sich als Teil meiner Sozialisation, ist dann aber verblüfft, wenn ich im Gegen-Argument die derzeitige Weltlage als eindeutig "entsozialisiert" bezeichne.
Es ist also so, dass ich mich in erster Linie immer mehr von der Welt im Allgemeinen zurück ziehe. Und da ich nie ein Party-Typ war, geht mir auch das sozialisierende Dauerfeiern auf der Burg - mit meiner Frau mittendrin als Katalysator - zunehmend auf den Senkel. Es ist eben mit mir nicht mehr alles im Lot (das Bleilot - der Senkel - zeigt beim Bauen die Senkrechte an).
Obwohl ich Individuen, die ich kennen lerne, größtmögliche Empathie entgegen bringen kann, versage ich bei Gruppen die größer sind als sechs Personen. - Als stammte der britische Spruch "more than six is a crowd" von mir. Auslöser war unter anderem in meiner Jugend auch eine Studie, die Soziologen mit zwei Pfadfinder-Gruppen angestellt hatten. In Einzel-Befragungen mussten die Jungs sagen, wen sie aus der anderen Gruppe am wenigsten sympathisch fanden und wen sie in der eigenen Gruppe am liebsten mochten. Es wurden zwei neue Gruppen geformt, die jeweils nur aus Probanden bestand, die sich unsympathisch waren. Nach kurzer Zeit der Sozialisation wurden die Gruppen wieder in Wettbewerben aufeinander "gehetzt". Es stellt sich heraus, dass die einstigen Sympathie-Träger nun einander spinnefeind waren.
Schon als Jugendlicher hatte ich deshalb einen Argwohn gegen allzu viel Freundschaft und war vielleicht übervorsichtig, auf wen ich mich einließ. Und dennoch wurde ich eins ums andere Mal nicht nur getäuscht, sondern auch geschädigt...
Nach den Olympischen Spielen 1972, 1976 und der Fußball-WM 1974 war mir eigentlich klar, dass ich an einer Stadion-Phobie litt und deshalb kein Sport-Schreiber werden wollte. Aber das Schicksal meinte es dann anders: Große und größere Menschenmengen gehörten also bis zum Ende meines Berufslebens zum Alltag.
Auf die Burg kam ich dann in der Hoffnung, dass ich fortan die Größe der Gruppen mit denen ich Umgang habe, im Kleinstmaß kontrollieren könne. Das ist mir so schlecht gelungen, dass ich jetzt von Tag zu Tag eine größere Sehnsucht nach meiner Münchner Großstadt-Isolation habe. Jetzt ist meine Tochter mit ihrem Sohn und mit Freunden hier, und sie will natürlich auch Party mit den Leuten machen, die sie hier oben kennt. Das Haus gleicht einem Bienen-Stock. Es ist gut, dass sie das Haus hier bald mit ihrem Bruder übernimmt.
Der Party-Sommer ist nun bald vorbei. Der Blogger nimmt sich jetzt eine kurze Übergangszeit, um vom Eremiten-Dasein zu träumen. Ich weiß, dass ich heuer meinen depressiven Strömungen beim Posten zu sehr nachgegeben habe, aber das lag an den permanenten Schmerzen, für die es kaum Aussicht auf Linderung gibt...
Sozialisation (lateinisch sociare ‚verbinden‘) wird im Handbuch der Sozialisationsforschung von Klaus Hurrelmann u. a. definiert als „Prozess, durch den in wechselseitiger Interdependenz zwischen der biopsychischen Grundstruktur individueller Akteure und ihrer sozialen und physischen Umwelt relativ dauerhafte Wahrnehmungs-, Bewertungs- und Handlungsdispositionen entstehen“. Sozialisation ist demnach die Anpassung an gesellschaftliche Denk- und Gefühlsmuster durch Internalisation (Verinnerlichung) von sozialen Normen.
Verständlich geht anders. Und wieso habe ich den Begriff überhaupt in die Suchmaschine eingegeben?
Meine vielseitig talentierte Personalchefin, Unternehmerin und heutige Landfrau, meine Freundin, die "Schweizer Garde", ist ja unter anderem auch Diplom-Psychologin. Als solcher ist ein so mannigfaltig Gestörter wie ich natürlich eine Herausforderung.
Obwohl wirr, verläuft ja mein Tagesablauf nach festen Regeln, und wenn sie uns Feldfrüchte und Eier bringt, sitze ich immer in einer Ecke unseres Esszimmers. Dort fluche ich - obwohl ja sonst niemand rund um meinen Sessel zu sehen ist - möglicherweise über meine Skat-Partner Ärschling und Wichser, die offline vom Programm "Skat Palast" deutlich häufiger, bessere Karten auf meinem Tablet zugeteilt bekommen als ich. Mein Tablet sieht ja die holde Helvetia im Gegenlicht des großen Fensters nicht.
"Du musst dich mehr sozialisieren!" Dann greift sie zu dem meist schon kalten Kaffee, den sie von meiner Frau angeboten bekommt, setzt sich und beginnt ein therapeutisches Gespräch, das bald in eine heftige Diskussion rund um die Tages-Aktualitäten mündet.
Die härteste Lektion der Sozialisation ist die Erkenntnis, dass sie selbst in der Familie den Einflüssen von Zeit und Alter unterliegt |
Tatsächlich sieht sie sich als Teil meiner Sozialisation, ist dann aber verblüfft, wenn ich im Gegen-Argument die derzeitige Weltlage als eindeutig "entsozialisiert" bezeichne.
Es ist also so, dass ich mich in erster Linie immer mehr von der Welt im Allgemeinen zurück ziehe. Und da ich nie ein Party-Typ war, geht mir auch das sozialisierende Dauerfeiern auf der Burg - mit meiner Frau mittendrin als Katalysator - zunehmend auf den Senkel. Es ist eben mit mir nicht mehr alles im Lot (das Bleilot - der Senkel - zeigt beim Bauen die Senkrechte an).
Obwohl ich Individuen, die ich kennen lerne, größtmögliche Empathie entgegen bringen kann, versage ich bei Gruppen die größer sind als sechs Personen. - Als stammte der britische Spruch "more than six is a crowd" von mir. Auslöser war unter anderem in meiner Jugend auch eine Studie, die Soziologen mit zwei Pfadfinder-Gruppen angestellt hatten. In Einzel-Befragungen mussten die Jungs sagen, wen sie aus der anderen Gruppe am wenigsten sympathisch fanden und wen sie in der eigenen Gruppe am liebsten mochten. Es wurden zwei neue Gruppen geformt, die jeweils nur aus Probanden bestand, die sich unsympathisch waren. Nach kurzer Zeit der Sozialisation wurden die Gruppen wieder in Wettbewerben aufeinander "gehetzt". Es stellt sich heraus, dass die einstigen Sympathie-Träger nun einander spinnefeind waren.
Schon als Jugendlicher hatte ich deshalb einen Argwohn gegen allzu viel Freundschaft und war vielleicht übervorsichtig, auf wen ich mich einließ. Und dennoch wurde ich eins ums andere Mal nicht nur getäuscht, sondern auch geschädigt...
Es ist eine unumstößliche Tatsache, dass Sozialisation bei vielen Tier-Arten besser funktioniert als bei uns Menschen Foto: pixabay |
Nach den Olympischen Spielen 1972, 1976 und der Fußball-WM 1974 war mir eigentlich klar, dass ich an einer Stadion-Phobie litt und deshalb kein Sport-Schreiber werden wollte. Aber das Schicksal meinte es dann anders: Große und größere Menschenmengen gehörten also bis zum Ende meines Berufslebens zum Alltag.
Auf die Burg kam ich dann in der Hoffnung, dass ich fortan die Größe der Gruppen mit denen ich Umgang habe, im Kleinstmaß kontrollieren könne. Das ist mir so schlecht gelungen, dass ich jetzt von Tag zu Tag eine größere Sehnsucht nach meiner Münchner Großstadt-Isolation habe. Jetzt ist meine Tochter mit ihrem Sohn und mit Freunden hier, und sie will natürlich auch Party mit den Leuten machen, die sie hier oben kennt. Das Haus gleicht einem Bienen-Stock. Es ist gut, dass sie das Haus hier bald mit ihrem Bruder übernimmt.
Der Party-Sommer ist nun bald vorbei. Der Blogger nimmt sich jetzt eine kurze Übergangszeit, um vom Eremiten-Dasein zu träumen. Ich weiß, dass ich heuer meinen depressiven Strömungen beim Posten zu sehr nachgegeben habe, aber das lag an den permanenten Schmerzen, für die es kaum Aussicht auf Linderung gibt...
Ab dem 3. Oktober werden wieder Steine im Glashaus geworfen. Am Tag der "Deutschen Einheit"gibt es nämlich für mich weniger zu feiern als zu bedenken. Bleibt mir trotz allem weiter mit hohen Zugriffszahlen wie in diesem nun vergangenen Sommer gewogen.
Freitag, 13. September 2019
Contiamo su di te - Giuseppe Conte!
Die Angst vor dem gern heimtückisch agierenden Populisten der Lega ist unter den moderaten Wählern des Stiefels immer noch vorhanden. Selbst, da nun die Koalition aus CS und PD, die eigentlich als unvorstellbar galt, steht. Und wie es scheint mit viel versprechendem Personal.
Angeführt wird sie wieder von dem keiner Partei angehörenden Rechtswissenschaftler Giuseppe Conte. Sein neues Kabinett ist deutlich pro europäisch aufgestellt, was zunächst nur ein Zeichen sein kann. Bei einer Verschuldung Italiens von geschätzten 160 Prozent des Bruttosozialproduktes wird dieser Weg daraus kein leichter sein. Wenige glauben deshalb an den Bestand dieser Koalition bis zur nächsten regulären Wahl 2023. Und genau deshalb sind gerade jetzt alle Europäer guten Willens gefragt, den neuen Kurs ihres "Sehnsucht-Landes" zu unterstützen.
- With a little help from a friend.
Allerdings muss dafür die EU - Brexit hin oder her - den Willen zu ihrer eigenen Bestands-Sicherung im Zentrum verstärken. Fördergelder kassieren und gleichzeitig demokratische Prinzipien der Union mit Füßen zu treten, darf es angesichts der Not pro europäischer Kern-Länder ab sofort nicht mehr geben. Dann müssen solche Quertreiber wie Orban halt raus, und der rechtspopulistische Anti-EU-Flügel im Europa-Parlament mit allen Mitteln kalt gestellt werden, Fördergeld oder Anleihen dürfen dann nur jenen Staaten gewährt werden oder allein den Nationen zufließen, die Europa gegen den Rest dieser durchgeknallten Welt stark und demokratisch beständig machen wollen...
Selbst aus verbrannter Erde erwächst immer wieder neue Strahlkraft. Ginster in Vulkan-Brocken auf Sizilien. Foto: Claus Deutelmoser |
Dienstag, 10. September 2019
Wenn das Gute böser ist als das Böse
Seit geraumer Zeit ist festzustellen, dass die Dramaturgie in Film, Fernsehen und Literatur immer häufiger verlangt, dass Sympathien Charakteren entgegen gebracht werden, die jenseits der allgemeinen Moralvorstellungen agieren. Das funktioniert meist, indem dem eigentlichen Negativ-Helden im Verlaufe der Handlung zunehmend Eigenschaften zugeteilt werden, bei denen unser Unterbewusstsein sagt: Ach so böse ist der ja eigentlich gar nicht.
Beispielsweise ein Drogen-Dealer geht eingangs mit Mord und Totschlag gegen seine Konkurrenz vor, um noch mehr abzusahnen. Aber dann erfährt man im Verlauf der weiteren Handlung, dass er auf diesem Weg die einzige Chance sieht, seiner todkranken Tochter die unheimlich teure aber lebensrettende Operation zu ermöglichen. Damit diese fragwürdige Schieflage seiner Moral nicht aneckt, müssen die, die ihn eigentlich zum Schutz der Gesellschaft verfolgen, besondere Ekel sein: korrupte Polizisten, ehrgeizige Staatsanwälte, gnadenlose Richter - aber auch "Freunde", die sich als "Verräter" verdingen...
Dieses Grundmuster hat natürlich hunderte Varianten. Am drastischsten wird unser soziales Gewissen in Filmen von Quentin Tarantino misshandelt. Es gibt aber auch jede Menge Werke, die von uns Konsumenten gegen alle Vernunft Kultstatus erringen.
Forest Whitaker, der begnadete und mit dem Oscar ausgezeichnete Darsteller sperrigster Rollen verkörpert in dem Film "Ghost Dog - Der Weg des Samurai" aus dem Jahr 2000 einen Auftragskiller. Der hält sich beim Killen an die strengen Regeln des Hagakure. Im niemals angezweifelten Gehorsam zu seinem Gangsterboss und Meister verrichtet er sein mörderisches Handwerk, bis er bei einer Exekution der konkurrierenden Mafia-Bande eine Frau verschont. Die Mord-Aufträge erhält er übrigens durch Brieftauben, und natürlich hat der Massenmörder einen Freund, dem er wirklich vertraut und mit dem er sich austauscht. Auch freundet er sich mit einem kleinen Mädchen an, dem er kurz vor seiner im Kodex konsequent angekündigten, eigenen Exekution sein "Hagakure" als Vermächtnis übergibt. Jim Jarmusch, der Meister-Regisseur wendet hier die moralischen Katalysatoren zum tödlichen Tun seines Helden in Form von Schutz-Instinkt, Freundschaft und Unschuld an: Tauben, Freund und Mädchen.
Ich habe den Film einige Male in verschiedenen Sprachen gesehen und gebe zu, dass ich immer begeistert war. Aber da war das generell Böse ja eher noch ein Abstraktum und nicht weltweit auf dem Vormarsch. Als Sohn eines Juristen nagte dabei aber immer schon in mir so ein Gefühl, dass ich mich habe hinreißen und verführen lassen.
Der Antagonismus zwischen Gut und Böse ist so alt wie die Menschheit, und so lange sind Künstler aller Epochen mit ihren Werken auch zurecht inspiriert. Aber in der Faszination die vom Bösen ausgeht, steckt auch immer die Gefahr, dass man das Gute zu wenig schützt.
Potentaten stapfen gnadenlos über Errungenschaften zur Macht, dass einem angst werden kann, die Demokratie sei ein Auslaufmodell und der Spaß am Bösen das Politikum der Zukunft.
In einem gnadenlos miserablen ARD-"Tatort" vom vergangenen Sonntag sagt der Krankenhaus-Pfarrer - dargestellt von Heinz Hoenig : "Der größte Erfolg des Teufels ist, dass er uns hat glauben lassen, es gäbe ihn nicht!"
Wer lässt sich nur solche Zeilen einfallen? Natürlich gibt es keinen Teufel. Aber es gibt auf der Welt Millionen von Menschen, die gerne Teufel wären, und einige con ihnen kommen sogar mit Hilfe von Kirchen-Fürsten an die Macht.
Ich war vor einiger Zeit in zwei Übersee-Departements Frankreichs auf Reportage. Auf der Insel La Reunion im Indischen Ozean gab es in einem Hain an der Straße zu meinem Hotel eine "Weihestätte" für den Baron Samedi. Auf den Lava-Brocken lagen blutrote Schleier, Opfergaben wie abgeschnittene Hühnerköpfe, und Kerzen in gespenstischen Gestaltungen brannten offenbar Tag und Nacht. Ich bat meinen Taxifahrer von dessen Rückspiegel ein Rosenkranz baumelte, zu halten, damit ich fotografieren könne. Er riss entsetzt die Augen auf.
Als ich wieder einstieg, wies ich auf den Rosenkranz hin, und fragte, ob er dem "Baron" auch opfern würde. "Natürlich, ich muss mich gegen das Böse ja schützen. Das machen hier auch die Hindus und Moslems."
Erstaunlich, weil ich den Voodoo-Kult bis dahin nur für karibisch hielt. Auf Guadeloupe hatte ich mal die Allerheiligen-Nacht mit Einheimischen auf dem Friedhof verbracht. Da trat der Baron aber in Form verkleideter Jugendlicher auf, und wurde nicht mehr ganz so ernst genommen...
Beispielsweise ein Drogen-Dealer geht eingangs mit Mord und Totschlag gegen seine Konkurrenz vor, um noch mehr abzusahnen. Aber dann erfährt man im Verlauf der weiteren Handlung, dass er auf diesem Weg die einzige Chance sieht, seiner todkranken Tochter die unheimlich teure aber lebensrettende Operation zu ermöglichen. Damit diese fragwürdige Schieflage seiner Moral nicht aneckt, müssen die, die ihn eigentlich zum Schutz der Gesellschaft verfolgen, besondere Ekel sein: korrupte Polizisten, ehrgeizige Staatsanwälte, gnadenlose Richter - aber auch "Freunde", die sich als "Verräter" verdingen...
Er quatscht über Burger, tanzt mit der Frau vom Chef und bringt ganz nebenbei Leute um: John Travolta als Vincent Vega in Tarantinos "Pulp Fiction" Quelle: ping |
Ich habe den Film einige Male in verschiedenen Sprachen gesehen und gebe zu, dass ich immer begeistert war. Aber da war das generell Böse ja eher noch ein Abstraktum und nicht weltweit auf dem Vormarsch. Als Sohn eines Juristen nagte dabei aber immer schon in mir so ein Gefühl, dass ich mich habe hinreißen und verführen lassen.
Der Antagonismus zwischen Gut und Böse ist so alt wie die Menschheit, und so lange sind Künstler aller Epochen mit ihren Werken auch zurecht inspiriert. Aber in der Faszination die vom Bösen ausgeht, steckt auch immer die Gefahr, dass man das Gute zu wenig schützt.
Potentaten stapfen gnadenlos über Errungenschaften zur Macht, dass einem angst werden kann, die Demokratie sei ein Auslaufmodell und der Spaß am Bösen das Politikum der Zukunft.
In einem gnadenlos miserablen ARD-"Tatort" vom vergangenen Sonntag sagt der Krankenhaus-Pfarrer - dargestellt von Heinz Hoenig : "Der größte Erfolg des Teufels ist, dass er uns hat glauben lassen, es gäbe ihn nicht!"
Wer lässt sich nur solche Zeilen einfallen? Natürlich gibt es keinen Teufel. Aber es gibt auf der Welt Millionen von Menschen, die gerne Teufel wären, und einige con ihnen kommen sogar mit Hilfe von Kirchen-Fürsten an die Macht.
Ich war vor einiger Zeit in zwei Übersee-Departements Frankreichs auf Reportage. Auf der Insel La Reunion im Indischen Ozean gab es in einem Hain an der Straße zu meinem Hotel eine "Weihestätte" für den Baron Samedi. Auf den Lava-Brocken lagen blutrote Schleier, Opfergaben wie abgeschnittene Hühnerköpfe, und Kerzen in gespenstischen Gestaltungen brannten offenbar Tag und Nacht. Ich bat meinen Taxifahrer von dessen Rückspiegel ein Rosenkranz baumelte, zu halten, damit ich fotografieren könne. Er riss entsetzt die Augen auf.
Als ich wieder einstieg, wies ich auf den Rosenkranz hin, und fragte, ob er dem "Baron" auch opfern würde. "Natürlich, ich muss mich gegen das Böse ja schützen. Das machen hier auch die Hindus und Moslems."
Erstaunlich, weil ich den Voodoo-Kult bis dahin nur für karibisch hielt. Auf Guadeloupe hatte ich mal die Allerheiligen-Nacht mit Einheimischen auf dem Friedhof verbracht. Da trat der Baron aber in Form verkleideter Jugendlicher auf, und wurde nicht mehr ganz so ernst genommen...
Montag, 9. September 2019
Da kamen die Katalanen
Seit 2003 ist unser Ort mit dem katalanischen Vilobi del Penedès eine Partnerschaft eingegangen. Das ist deshalb so spannend, weil die Katalanen nicht erst seit Laurentius von Rom kaum Schwierigkeiten haben, sich in Italien zu verständigen. Die ein reden einfach Catalan die anderen Italienisch und verstehen sich nicht nur deshalb blendend.
Zwischen den Città Gemella herrscht seither immer mit eine paar Jahren Abstand ein Reise-Austausch. Diesmal waren die Katalanen wieder einmal hier. Einmal hatten wir hier oben schon das Vergnügen, sie auf unserem frei geräumten Parkplatz unter der Burg zu einem Abendessen mit anschließenden Unterhaltungsprogramm begrüßen zu dürfen. Es war ein toller Abend.
Heuer - mit der gestörten Kommunikation zwischen Capoluogo und Burg - war das Concerto hier oben nicht auf dem Programm der katalanischen Gäste. Stühle wären ausreichend gestellt gewesen. Die Gruppe zeigte sich sehr enttäuscht, als ich sie hier bei ihrem Besuch auf der Piazza beim Fotografieren wegen des Fernbleibens befragte. Unser unermüdlicher Bewahrer Ugo machte mit seinen 93 Jahren dann am letzten Tag des katalanischen Besuchs hier den kundigen Führer durch den Borgo...
Naja - vielleicht beim nächsten Mal dann mal wieder mit abendlicher Burg-Romantik.
Zwischen den Città Gemella herrscht seither immer mit eine paar Jahren Abstand ein Reise-Austausch. Diesmal waren die Katalanen wieder einmal hier. Einmal hatten wir hier oben schon das Vergnügen, sie auf unserem frei geräumten Parkplatz unter der Burg zu einem Abendessen mit anschließenden Unterhaltungsprogramm begrüßen zu dürfen. Es war ein toller Abend.
Heuer - mit der gestörten Kommunikation zwischen Capoluogo und Burg - war das Concerto hier oben nicht auf dem Programm der katalanischen Gäste. Stühle wären ausreichend gestellt gewesen. Die Gruppe zeigte sich sehr enttäuscht, als ich sie hier bei ihrem Besuch auf der Piazza beim Fotografieren wegen des Fernbleibens befragte. Unser unermüdlicher Bewahrer Ugo machte mit seinen 93 Jahren dann am letzten Tag des katalanischen Besuchs hier den kundigen Führer durch den Borgo...
Naja - vielleicht beim nächsten Mal dann mal wieder mit abendlicher Burg-Romantik.
Gruppenbild mit vielen Damen. von links die drei "kulturbeauftragten"Burg-Geister Umberto, Elia und mit Schiebermütze unser unermüdlicher Bewahrer Ugo |
Samstag, 7. September 2019
Zaunkönig
Ein dankbares Publikum war schon allein wegen der Atmosphäre begeistert und spendete reichlich Applaus |
Wenn die Beine nicht so recht mitmachen, ist es von Vorteil ein Haus zu haben, das Fenster mit höchst unterschiedlichen Ausblicken bietet. Ich habe das in den letzten Tagen sehr zu schätzen gewusst. Es ist erstaunlich, was da zu sehen ist und übersehen wird, wenn man sonst meist draußen lebt.
Um mein Kopfkissen vor dem Fenster im Schlafzimmer beneidete mich manch Ornithologe. Was ich da im Morgengrauen im Laufe der Monate an Vögeln zu sehen bekomme, ist eine wieder erlangte Artenvielfalt, die es vor zwei Jahrzehnten hier noch nicht gab.
Gehört habe ich sie des nachts schon öfter, ohne ihren bekannten Gesang zuordnen zu können, Aber dann im Morgengrauen sah ich die Winzlinge, die normalerweise Einzelgänger sind, im Schwarm um die nahen Giebel der anderen Häuser wirbeln: Zaunkönige.
Da ich sie zuvor hier noch nie gesehen habe, kann ich nicht sagen, ob sie schon aus Regionen nördlich der Alpen auf die Burg gezogen sind, oder sich hier erst versammelt haben, um noch weiter in den Süden zu ziehen. Aus beiden Aspekten wäre es jedenfalls sehr früh. Denn die Kerlchen - das weiß ich aus dem Garten vom Münchner Glashaus - sind enorm winterfest. Ein frühes Auftreten in Schwärmen könnte also auf einen kommenden harten Winter in Europa hinweisen, was ja auch aus politischer Sicht zu erwarten ist...
Zaunkönige gelten seit der Fabel von Aesop über die Entstehung des Namens für den Troglodytes als Symbol für Schlauheit und Lebenswillen. So wie er sich in ihr aus dem Brustgefieder des Adlers löst und als König am höchsten in den Himmel steigt, so ist es ihm heute gelungen wider allen Umwelteinflüssen weltweit seine Population zu erhöhen.
Kindheits-Idol als es noch Stars zum Anfassen gab: Jürgen Werner (1935 - 2002): Deutscher Meister, DFB Pokal und National-Spieler im WM-Aufgebot 1962 Chile |
Daran musste ich gestern Abend denken, als ich Vera Lorenz und Sabine Seesselberg bei ihrem Konzert auf der Piazza vom Logenplatz im Büro lauschen musste, weil mir die Treppe und das Sitzen auf dem Gestühl noch mehr Schmerzen bereitet hätte.
Im Vergleich zur Temperatur bei der Probe, von der ich hier ja schon schrieb, war der Abend durch die voran gegangene, heftigste Sturmnacht erheblich abgekühlt. In meinem nicht so geschulten, musikalischen Gehör klangen die klassischen Melodien zum Träumen - im Vergleich zu der Spiellaune bei der Probe - durch beide weit offenen Fenstern zur Piazza - also quasi stereo - etwas unterkühlt.
Donnerstag, 5. September 2019
Mein altes Ego
Das, was an Gedrucktem übrig bleibt, befasst sich immer häufiger mit Ratschlägen dazu, was der Mensch zur Verbesserung seines Lebens tun oder lassen sollte. Vor allem im Ernährungsbereich wird beinahe täglich eine neue Sau (mit geringeren Cholesterin-Werten?) durchs Dorf getrieben. Aber immer häufiger kommt es auch zu Übergriffen, um dem Individuum ultimativ und "alternativlos"zu empfehlen,was es zur Verbesserung seiner Psyche anzustellen hat.
Ich weiß nicht, wie es meinen Altersgenossen geht. Aber ich fühle mich von dieser Ratgeber-Industrie übergangen. Untereinander reden wir ja meist nur über das, was die Ärzte uns diagnostiziert haben. Zwei Burg-Nachbarinnen in den 80ern bekamen künstliche Gelenke im Knie beziehungsweise in der Hüfte eingebaut. Meine Frau und der Musik-Professor von den Burg-Zinnen haben sich neue Linsen in die Augen lasern lassen. Seither kann ich keinen Krümel mehr auf dem Hemd haben, den sie nicht scharfsichtig ausfindig machten.
Beim Autofahren haben aber meiner Holden die veränderte Perspektive eher nicht geholfen. Was auf unseren kurvigen und engen Straßen bei mir für erhöhten Pulsschlag sorgt. Aber eben auch nur, weil ich mich selbst viel zu früh als verantwortlich für meine Mitmenschen zum dem Schicksal ergebenen Beifahrer degradiert habe... Mein Freundin Paula meint sogar drastisch, ich hätte mich selbst entmündigt, während sie tempohart auf die 80 zusteuernd in ihrem SUV immer noch ordentlich Stoff gibt.
Ich bin nicht neidisch auf alle meine Bekannten, die selbst nach schwersten Operationen so tun, als gäbe es das Alter gar nicht. Während ich mich von nahezu allem verabschiedet habe, was mich einst ausmachte, feier ich auf der Burg kleine Siege gegen mich selbst. Seit ich schmerzende und dadurch sehr unzuverlässige Beine habe, rang ich um den Gebrauch eines Stockes. Jetzt benutze ich diesen maßgeschneiderten Hartholz-Prügel, und siehe da, beim Schleppen der Vorräte hinauf zum Haus (manchmal gut 20 Kilo) muss ich auf den steilen Treppen keine Pause mehr einlegen, sondern marschiere tock, tock tock in einem unaufhaltsamen Rhythmus, bei dem mein Körper nicht mehr durch seitliches Pendeln unnütz Energie liegen lässt.
Gesagt hat mir das keiner, dass einfache Physik so leicht männliche Eitelkeit besiegt.
Und nun komme ich auf die Einleitung zurück. Es gibt tausende an Ratgebern, wie einer annähernd die ewige Jugend erringen kann, aber nicht einen, der einem verrät, wie man damit umgeht, wenn man sich vor der Zeit vom Alter hat erwischen lassen. Es geht immer darum, das Werden zu beeinflussen, niemals jedoch mit dem Sein zurecht zu kommen.
Unter dem Suchbegriff "alt werden, aber richtig" gibt es bei Google hunderte von Webseiten, die das belegen.
Ich habe mein Ego zum Beispiel sechs Jahrzehnte mit Unmengen von Trainingseinheiten in den verschiedensten Sportarten gefüttert, aber ich hätte nie so lang weiter gemacht, bis womöglich Gelenke ausgetauscht werden müssten. Kein orthopädischer Chirurg soll noch einmal Hand an mich legen, so lange ich das bei klarem, eigenem Verstand noch verhindern kann. Aber da sind wir schon beim nächsten Schwachpunkt. Die Gehirn-Leistung lässt im Alter nach. Da kannst du dich auf den Kopf stellen!
Wie machen Trump und auch seine überlagerten Gegenkandidaten für die nächste US-Wahl das mit dem Überspielen ihres sichtbaren Greisenalters? Was rauchen die und wann? Und müssen wir machtlosen Alten noch damit rechnen, dass die high bis zum Stehkragen irgendwann den "roten Knopf" drücken, damit wir gemeinsam mit ihnen verdampfen? Eine atomare Variante des Pharaonen-Todes gewissermaßen...
Ein Grund, weshalb ich eigentlich meine Blogs bediene, ist vor allem der Angst geschuldet, ich könne bald nicht mehr formulieren. Meine Frau löst mit unendlicher Geduld die schwersten Sudokus, vergisst aber den Einkaufszettel, auf dem sie alles vermerkt hat, um ja nichts zu vergessen. Ich spiele am Computer Patience-Varianten gegen die Uhr. "Seahaven Towers" muss ich in unter einer Minute lösen, "Freecell" in unter zwei.
Also tagsüber kann ich meinen Verstand jetzt - trotz aller Fahrigkeit - noch gut kontrollieren, aber nachts bin ich dem Chaos in meinem Kopf in Form von Stakkato-Träumen hilflos ausgeliefert:
Ich habe den Deutschen Schlager nie gemocht. Seit neustem wache ich mit Refrain-Zeilen auf, die sich wohl vor fünfzig Jahren oder noch eher in meinem Kleinhirn festgesetzt haben. Was echt zum Alptraum werden kann. Also beispielsweise träumte ich von dem Blödel-Song der Gebrüder Blattschuss, aber mit dem eindeutig falschen Berliner Stadtteil. Alle der damals 1978 noch geteilten Stadt fielen mir ein, nur der eigentliche nicht. Es dauerte bis zum Morgengrauen, bis ich auf die "Kreuzberger Nächte" kam...
Ich weiß nicht, wie es meinen Altersgenossen geht. Aber ich fühle mich von dieser Ratgeber-Industrie übergangen. Untereinander reden wir ja meist nur über das, was die Ärzte uns diagnostiziert haben. Zwei Burg-Nachbarinnen in den 80ern bekamen künstliche Gelenke im Knie beziehungsweise in der Hüfte eingebaut. Meine Frau und der Musik-Professor von den Burg-Zinnen haben sich neue Linsen in die Augen lasern lassen. Seither kann ich keinen Krümel mehr auf dem Hemd haben, den sie nicht scharfsichtig ausfindig machten.
Beim Autofahren haben aber meiner Holden die veränderte Perspektive eher nicht geholfen. Was auf unseren kurvigen und engen Straßen bei mir für erhöhten Pulsschlag sorgt. Aber eben auch nur, weil ich mich selbst viel zu früh als verantwortlich für meine Mitmenschen zum dem Schicksal ergebenen Beifahrer degradiert habe... Mein Freundin Paula meint sogar drastisch, ich hätte mich selbst entmündigt, während sie tempohart auf die 80 zusteuernd in ihrem SUV immer noch ordentlich Stoff gibt.
Ich bin nicht neidisch auf alle meine Bekannten, die selbst nach schwersten Operationen so tun, als gäbe es das Alter gar nicht. Während ich mich von nahezu allem verabschiedet habe, was mich einst ausmachte, feier ich auf der Burg kleine Siege gegen mich selbst. Seit ich schmerzende und dadurch sehr unzuverlässige Beine habe, rang ich um den Gebrauch eines Stockes. Jetzt benutze ich diesen maßgeschneiderten Hartholz-Prügel, und siehe da, beim Schleppen der Vorräte hinauf zum Haus (manchmal gut 20 Kilo) muss ich auf den steilen Treppen keine Pause mehr einlegen, sondern marschiere tock, tock tock in einem unaufhaltsamen Rhythmus, bei dem mein Körper nicht mehr durch seitliches Pendeln unnütz Energie liegen lässt.
Gesagt hat mir das keiner, dass einfache Physik so leicht männliche Eitelkeit besiegt.
Das alte Ego starrt gnadenlos zurück. Es schüchtert ein. Vielleicht sind die vielen Alten in der Politik deshalb so böse, weil sie damit bis zum Umfallen ihre Sterblichkeit überspielen wollen? |
Unter dem Suchbegriff "alt werden, aber richtig" gibt es bei Google hunderte von Webseiten, die das belegen.
Ich habe mein Ego zum Beispiel sechs Jahrzehnte mit Unmengen von Trainingseinheiten in den verschiedensten Sportarten gefüttert, aber ich hätte nie so lang weiter gemacht, bis womöglich Gelenke ausgetauscht werden müssten. Kein orthopädischer Chirurg soll noch einmal Hand an mich legen, so lange ich das bei klarem, eigenem Verstand noch verhindern kann. Aber da sind wir schon beim nächsten Schwachpunkt. Die Gehirn-Leistung lässt im Alter nach. Da kannst du dich auf den Kopf stellen!
Wie machen Trump und auch seine überlagerten Gegenkandidaten für die nächste US-Wahl das mit dem Überspielen ihres sichtbaren Greisenalters? Was rauchen die und wann? Und müssen wir machtlosen Alten noch damit rechnen, dass die high bis zum Stehkragen irgendwann den "roten Knopf" drücken, damit wir gemeinsam mit ihnen verdampfen? Eine atomare Variante des Pharaonen-Todes gewissermaßen...
Ein Grund, weshalb ich eigentlich meine Blogs bediene, ist vor allem der Angst geschuldet, ich könne bald nicht mehr formulieren. Meine Frau löst mit unendlicher Geduld die schwersten Sudokus, vergisst aber den Einkaufszettel, auf dem sie alles vermerkt hat, um ja nichts zu vergessen. Ich spiele am Computer Patience-Varianten gegen die Uhr. "Seahaven Towers" muss ich in unter einer Minute lösen, "Freecell" in unter zwei.
Also tagsüber kann ich meinen Verstand jetzt - trotz aller Fahrigkeit - noch gut kontrollieren, aber nachts bin ich dem Chaos in meinem Kopf in Form von Stakkato-Träumen hilflos ausgeliefert:
Ich habe den Deutschen Schlager nie gemocht. Seit neustem wache ich mit Refrain-Zeilen auf, die sich wohl vor fünfzig Jahren oder noch eher in meinem Kleinhirn festgesetzt haben. Was echt zum Alptraum werden kann. Also beispielsweise träumte ich von dem Blödel-Song der Gebrüder Blattschuss, aber mit dem eindeutig falschen Berliner Stadtteil. Alle der damals 1978 noch geteilten Stadt fielen mir ein, nur der eigentliche nicht. Es dauerte bis zum Morgengrauen, bis ich auf die "Kreuzberger Nächte" kam...
Dienstag, 3. September 2019
Klassik zum Träumen
Am kommenden Freitag, dem 6.September, kommt es zum Abschluss der kulturellen Highlights auf der Burg, und es ist ein hochrangiger deutscher Beitrag!
Wie vor Jahren schon - als im Capoluogo die Kirche dringend Geld für ihre Renovierung brauchte - verführt die prominente Geigerin und Burgfrau Vera Lorenz mit ihrer Piano-Begleitung Sabine Seesselberg als Hälfte des berühmten Esterhazy Quartetts in einem "Platzkonzert" mit Klassik zum Träumen. Wer gerade in der Nähe ist, sollte deshalb diesen Genuss in unserer einzigartigen Kulisse nicht versäumen.
Von meinem Arbeitszimmer aus hatte ich heute mit bester Akustik durch alle offenen Fenster bei der Probe schon mal einen köstlichen Vorgeschmack.
Hier das Programm in Italienisch:
Wie vor Jahren schon - als im Capoluogo die Kirche dringend Geld für ihre Renovierung brauchte - verführt die prominente Geigerin und Burgfrau Vera Lorenz mit ihrer Piano-Begleitung Sabine Seesselberg als Hälfte des berühmten Esterhazy Quartetts in einem "Platzkonzert" mit Klassik zum Träumen. Wer gerade in der Nähe ist, sollte deshalb diesen Genuss in unserer einzigartigen Kulisse nicht versäumen.
Von meinem Arbeitszimmer aus hatte ich heute mit bester Akustik durch alle offenen Fenster bei der Probe schon mal einen köstlichen Vorgeschmack.
Hier das Programm in Italienisch:
Sonntag, 1. September 2019
Alles eine Frage der Perspektive
Der 1. September ist für immer historisch gebrandmarkt. Der Überfall Nazi-Deutschlands auf den ohnehin schon oft in seiner Geschichte malträtierten Nachbarn Polen war der Beginn des Zweiten Weltkriegs. Wenn wir heute überhaupt nach all der Greuel ein einigermaßen entspanntes Verhältnis zu den Polen haben, dann erdanken wir das nicht dem Einheits-Kanzler Helmut Kohl, sondern dem Wandel durch Annäherung von Willy Brandt und Egon Bahr, aber das ist natürlich wie immer eine Frage der Perspektive.
Heute wird in Brandenburg und Sachsen gewählt, und der Ausgang der Wahlen lässt uns erneut eine Nazi-Dominanz fürchten. Wieso? Weil trotz der enormen Summen, die West-Bürger wie ich für den "Soli" berappen mussten, die Leute dort mehrheitlich glauben, sie seien eher abgehängt als wieder vereinigt worden. Nach drei Jahrzehnten wird dieses Gefühl immer stärker, weil vor allem die Jungen sich ja kaum noch an das Unrechts- und Unterdrückungs-Regime der untergegangenen DDR erinnern können, aber den Legenden glauben, dass sich damals der Staat eben gut um alles gekümmert habe...
Schnell ein Sprung zwischendurch auf die Burg:
Auch hier gibt es solche Perspektiv-Verschiebungen. Die Ausländer, die nicht nur das Burgdorf vor dem Verfall bewahrt , sondern auch wesentlich zum Erhalt und der Verbesserung von historischen Gebäuden und ihrer Infrastruktur beigetragen haben, werden von den Einwohnern des Hauptortes unten gerne als Steuer-Hinterzieher verunglimpft, obwohl wohl niemand soviel IMU abdrückt wie gerade die, die keine Residenten sind.
Undank ist der Welten Lohn - wie es im Deutschen Märchenbuch von Ludwig Bechstein heißt. Das aber kann doch nicht erklären, wieso plötzlich aus Sehnsucht nach Verbrecher-Regimen oder bezogen auf Europa auch hier böse Fremden-Ressentiments erwachsen.
Die Geschichte wird geklittert, damit muss man sich wohl abfinden.
Zum Glück habe ich auch zwei weitere Gründe den 1. September wahrzunehmen. Mein Vater wurde zu diesem Datum 1908 geboren, und ihm ward sicher nicht in die Wiege gelegt worden, dass er sich als politisch recht sperriger Jurist und Regierungsdirektor der Bundesrepublik Deutschland um die materielle Wiedergutmachung von Nazi-Verfolgten kümmern musste. Tatsächlich weil sich für diese Behörde keiner voon Rang fand, der sich nicht zuvor braun bekleckert hätte.
Sein Vater, mein Opa Erhard, starb am Geburtstag meines Vaters im Jahr 1956. Auch er war ein Staatsdiener mit zwar gelegentlichen Orientierungs-Schwächen, der aber immerhin beim Übergang vom Kaiser-Reich zur Republik bei seiner Arbeit als Sprecher im neuen Reichstag Kopf und Stehkragen riskierte.
Ich brauchte für eine Relativierung seines Wirkens fast mein gesamtes Leben.
Die Quintessenz: Unendlich Dankbarkeit, dass wir es nach meiner Geburt so lange geschafft haben, demokratisch für Frieden vor der Haustür zu sorgen.
Das kann doch nicht einfach durch einen Stimmzettel mit dem Kreuz für falsche Fakten und Parolen abgeschafft werden!
Das gilt für Deutschland, aber nicht weniger auch für Italien, sollten die Koalitionsverhandlungen hier scheitern.
Heute wird in Brandenburg und Sachsen gewählt, und der Ausgang der Wahlen lässt uns erneut eine Nazi-Dominanz fürchten. Wieso? Weil trotz der enormen Summen, die West-Bürger wie ich für den "Soli" berappen mussten, die Leute dort mehrheitlich glauben, sie seien eher abgehängt als wieder vereinigt worden. Nach drei Jahrzehnten wird dieses Gefühl immer stärker, weil vor allem die Jungen sich ja kaum noch an das Unrechts- und Unterdrückungs-Regime der untergegangenen DDR erinnern können, aber den Legenden glauben, dass sich damals der Staat eben gut um alles gekümmert habe...
Schnell ein Sprung zwischendurch auf die Burg:
Auch hier gibt es solche Perspektiv-Verschiebungen. Die Ausländer, die nicht nur das Burgdorf vor dem Verfall bewahrt , sondern auch wesentlich zum Erhalt und der Verbesserung von historischen Gebäuden und ihrer Infrastruktur beigetragen haben, werden von den Einwohnern des Hauptortes unten gerne als Steuer-Hinterzieher verunglimpft, obwohl wohl niemand soviel IMU abdrückt wie gerade die, die keine Residenten sind.
Undank ist der Welten Lohn - wie es im Deutschen Märchenbuch von Ludwig Bechstein heißt. Das aber kann doch nicht erklären, wieso plötzlich aus Sehnsucht nach Verbrecher-Regimen oder bezogen auf Europa auch hier böse Fremden-Ressentiments erwachsen.
Die Geschichte wird geklittert, damit muss man sich wohl abfinden.
Zum Glück habe ich auch zwei weitere Gründe den 1. September wahrzunehmen. Mein Vater wurde zu diesem Datum 1908 geboren, und ihm ward sicher nicht in die Wiege gelegt worden, dass er sich als politisch recht sperriger Jurist und Regierungsdirektor der Bundesrepublik Deutschland um die materielle Wiedergutmachung von Nazi-Verfolgten kümmern musste. Tatsächlich weil sich für diese Behörde keiner voon Rang fand, der sich nicht zuvor braun bekleckert hätte.
Sein Vater, mein Opa Erhard, starb am Geburtstag meines Vaters im Jahr 1956. Auch er war ein Staatsdiener mit zwar gelegentlichen Orientierungs-Schwächen, der aber immerhin beim Übergang vom Kaiser-Reich zur Republik bei seiner Arbeit als Sprecher im neuen Reichstag Kopf und Stehkragen riskierte.
Ich brauchte für eine Relativierung seines Wirkens fast mein gesamtes Leben.
Die Quintessenz: Unendlich Dankbarkeit, dass wir es nach meiner Geburt so lange geschafft haben, demokratisch für Frieden vor der Haustür zu sorgen.
Das kann doch nicht einfach durch einen Stimmzettel mit dem Kreuz für falsche Fakten und Parolen abgeschafft werden!
Das gilt für Deutschland, aber nicht weniger auch für Italien, sollten die Koalitionsverhandlungen hier scheitern.
Donnerstag, 29. August 2019
Bewegungen
Es scheint ein logischer Antagonismus zu sein: Wenn die Politiker es versäumen, dem Wähler eine annehmbare Richtung vorzugeben, sammeln sie isch in neuen Formationen. Es wäre aber fatal, dem Volk Erfolg oder Misserfolg zu zu scheiben, denn jedwede Bewegung braucht einen dauerhaften Antrieb. Der aber kommt nur selten von den Ursprüngen, sondern wird schnell und unbemerkt von Einzelnen in bestimmte Richtungen manipuliert.
Wenn die "Welle" nicht bricht, besteht eben immer die Gefahr des gewaltsamen Umsturzes, und da sei die Staatssicherheit vor...
Hier eine kleine Übersicht über Bewegungen der letzten Jahre: In Deutschland gab es den Einfluss der PEGIDA, in Großbritannien den Wunsch nach dem BREXIT, in Frankreich erhob sich "EN MARCHE" gegen LePen und Sarkozy, die wiederum inszenierten die GELBWESTEN gegen diesen jungen Quereinsteiger Emmanuel Macron (wo sind die übrigens in dem heißen Sommer abgeblieben?). - Und Italien erhob sich gegen die Jahrzehnte dauernde Misswirtschaft, den korrupten parlamentarischen Apparat und den Wunsch nach transparenterer Demokratie in der Bewegung "CINQUE STELLE". - Und die wurde "politisch"ebenfalls komplett unerfahren zum Steigbügel-Halter der nationalsozialistischen "LEGA"
Überlegen wir kurz einmal, wie lange die GRÜNEN in Deutschland gebraucht haben, um nicht nur "salonfähig" zu werden, sondern sich aus der Rolle als Koalitions-Anhängsel zum 'Regierungs-Aspiranten zu entwickeln. Da blieb es auch nicht aus, sich mit dem harten und steinigen Untergrund der Real-Politik zu arrangieren.
Bei den "FÜNF STERNEN" ging es von Null auf Hundert ans Regieren. Heute muss Europa geradezu dankbar sein, dass sie es in derartiger Stärke direkt in die Parlamente Italiens geschafft haben. Und es war vielleicht gut, dass der Koalitionspartner so laut und undiplomatisch Nazi-Politik gemacht hat, dass er damit von der eigentlichen Regierungs-Schwäche der Sterne-Partei abgelenkt hat.
Europa braucht - wenn der Brexit überhaupt erfolgt - gerade dann ein Italien, das mit Hilfe von uns Nachbarn die einstige Größe als innovative und kulturell Ton angebende Industrie- und Agrar-Nation wieder erlangt.
Wenn die "Welle" nicht bricht, besteht eben immer die Gefahr des gewaltsamen Umsturzes, und da sei die Staatssicherheit vor...
Starke Welle schnell abgeebbt. Die Gelbwesten. Quelle: Deutschlandfunk |
Überlegen wir kurz einmal, wie lange die GRÜNEN in Deutschland gebraucht haben, um nicht nur "salonfähig" zu werden, sondern sich aus der Rolle als Koalitions-Anhängsel zum 'Regierungs-Aspiranten zu entwickeln. Da blieb es auch nicht aus, sich mit dem harten und steinigen Untergrund der Real-Politik zu arrangieren.
Bei den "FÜNF STERNEN" ging es von Null auf Hundert ans Regieren. Heute muss Europa geradezu dankbar sein, dass sie es in derartiger Stärke direkt in die Parlamente Italiens geschafft haben. Und es war vielleicht gut, dass der Koalitionspartner so laut und undiplomatisch Nazi-Politik gemacht hat, dass er damit von der eigentlichen Regierungs-Schwäche der Sterne-Partei abgelenkt hat.
Europa braucht - wenn der Brexit überhaupt erfolgt - gerade dann ein Italien, das mit Hilfe von uns Nachbarn die einstige Größe als innovative und kulturell Ton angebende Industrie- und Agrar-Nation wieder erlangt.
Damit der Brexit nicht so finster wird wie bei pixabay braucht Europa ein starkes und verlässliches Italien |
Mittwoch, 28. August 2019
Im Herzen schon Herbst
Vielleicht nehme ich seine Botschaften schon früher wahr als andere, aber schon als Jugendlicher voller Saft und Kraft war der August ab der Mitte gefühlt der erste Herbst-Monat. Hier oben auf der Burg ist er gerne ein Täuscher und Blender - mit seiner Farbkraft und den sich noch einmal aufheizenden Temperaturen.
Die letzten beiden Tage und die Nächte mit absurden Träumen empfanden meine Frau und ich als "schwitziger" und aufwühlender als die im heißesten Sommer. Schon vor der Diskussion um die Anzeichen des Klimawandels, der ja auf der Burg auch nicht mehr weg zu leugnen ist, fand ich den Begriff "meteorologischer Sommer" in Relation zum Kalender falsch.
Meine Frau ist ein Herbst-Mensch. Sie führt das darauf zurück, dass ihr Geburtstag im Oktober ist. Zeit meines Lebens bin ich ein Frühjahrs- und Sommer-Mensch, obwohl ich beruflich wie kaum jemand von regulären Wintern abhängig war. Ich bilde mir das gewiss nicht ein, aber so wie meine "Innere Uhr" nur selten versagt, nehme ich die Signale und Vorboten des Herbstes wahr und reagiere im Unterbewusstsein auf die dunkleren Morgen, die gleißende, tiefer stehende Nachmittags-Sonne und die merkwürdige Schwüle. Unten am Impero lassen die Platanen bereits ihre ersten braunen Blätter fallen.
Gebündelt gehen mir die Eindrücke zu Herzen, und im Hirn werden offenbar Botenstoffe auf den Weg geschickt, die mich von jeher traurig stimmen. Aber wie sagte ein berühmter Seelen-Klempner aus der Donau-Metropole: Man muss sich auf die Seelen-Zustände einfach in dem Bewusstsein einlassen und einstellen, dass sie sich bald wieder aufhellen.
Und dann kommt er ja auch wirklich: Der Herbst mit seinen prachtvollen Farben, den Feldfrüchten und den Erntedank-Ritualen, die ja auch das Leben in Bayern so einzigartig machen...
Die letzten beiden Tage und die Nächte mit absurden Träumen empfanden meine Frau und ich als "schwitziger" und aufwühlender als die im heißesten Sommer. Schon vor der Diskussion um die Anzeichen des Klimawandels, der ja auf der Burg auch nicht mehr weg zu leugnen ist, fand ich den Begriff "meteorologischer Sommer" in Relation zum Kalender falsch.
Meine Frau ist ein Herbst-Mensch. Sie führt das darauf zurück, dass ihr Geburtstag im Oktober ist. Zeit meines Lebens bin ich ein Frühjahrs- und Sommer-Mensch, obwohl ich beruflich wie kaum jemand von regulären Wintern abhängig war. Ich bilde mir das gewiss nicht ein, aber so wie meine "Innere Uhr" nur selten versagt, nehme ich die Signale und Vorboten des Herbstes wahr und reagiere im Unterbewusstsein auf die dunkleren Morgen, die gleißende, tiefer stehende Nachmittags-Sonne und die merkwürdige Schwüle. Unten am Impero lassen die Platanen bereits ihre ersten braunen Blätter fallen.
Gebündelt gehen mir die Eindrücke zu Herzen, und im Hirn werden offenbar Botenstoffe auf den Weg geschickt, die mich von jeher traurig stimmen. Aber wie sagte ein berühmter Seelen-Klempner aus der Donau-Metropole: Man muss sich auf die Seelen-Zustände einfach in dem Bewusstsein einlassen und einstellen, dass sie sich bald wieder aufhellen.
Und dann kommt er ja auch wirklich: Der Herbst mit seinen prachtvollen Farben, den Feldfrüchten und den Erntedank-Ritualen, die ja auch das Leben in Bayern so einzigartig machen...
Sonntag, 25. August 2019
Albero a camme
Was haben wir Deutschen uns früher gerne in Italien über lustige, den Sinn verfremdende Übersetzungen lustig gemacht. Seit ich in Italien lebe, merke ich oft, wie die Leute hier über meine Briefe schmunzeln, die ich in Ermangelung ausreichender eigener Italienisch-Kenntnisse mit dem Google-Übersetzer zusammen geschustert habe.
Doch die Übersetzungsprogramme werden immer ausgeklügelter. Vielleicht erlebe ich das noch, dass mein Handy mir den Live-Dialog in den gängigsten Sprachen ermöglicht. In einem Film sah ich neulich jedenfalls, wie eine chinesischen Managerin mit so einem Ding eine Verhandlung im Auto führte.
So schlecht bin ich ja eigentlich nicht in Fremdsprachen. Dennoch habe ich mich immer aufgeregt, dass ich nicht mehr kann. In meinem Beruf kam man nämlich immer wieder mit ausländischen Sprach-Genies zusammen. In Tokios damals Ende der 1970er noch mehr Nacht- als Nobel-Viertel Akasaka wurde ich beispielsweise nachts in recht angeheiterter Stimmung aus einer Gruppe Chinesischer Offizieller in grauen Mao-Anzügen wegen einer flapsigen Bemerkung in lupenreinen Deutsch mit leichter rheinischer Klangfärbung angesprochen. In der Folge erfuhr ich bei ein paar weiteren Becherchen Sake, dass der Mann, der mich angesprochen hatte, vor der Zeiten-Wende mit dem legendären "Onkel Tschou" (heutige Schreibweise Zhou Enlai) zusammen in Aachen studierte. Zhou war von 1949 bis 1976 Chinas Minister-Präsident, obwohl er ein Adliger mit Mandarin-Vorfahren war. Mein Gesprächspartner war seine rechte Hand gewesen und später noch immer in diplomatischer Mission unterwegs. Er sprach nicht nur fließend Japanisch, sondern konnte mühelos ins Französische oder in ein echtes Oxford-Englisch wechseln. Ich erwähne das, weil der Mann, dessen Namen ich leider nicht mehr parat habe, vorgab 12 Weltsprachen in gleicher Qualität akzentfrei zu sprechen. Er war mindesten so alt wie ich heute bin und hatte nicht eine Falte im Gesicht.
Wieso diese lange Einleitung? Weil ich eben heute nicht mehr in der Lage bin, ohne Karambolage in meinen nur noch rudimentär vorhandenen Sprachkenntnissen hin und her zu springen. Am schlimmsten ereilt es mich immer bei Ausflügen nach Nizza, obwohl Französisch nach dem Englischen immer meine Lieblingssprache war. Wenn ich allerdings wütend werde, funktioniert mein Französisch noch ohne italienische Sprachbrocken dazwischen. Wie neulich. Weil sie am Flughafen den "Kiss-and-Fly-Bereich" umorganisiert haben, gab es erhebliches Durcheiinander. Eine Ordnungskraft nahm alle auf, die darin nicht ordnungsgemäß parkten. Die, die richtig eingeparkt hatten, gerieten dadurch aber über das kostenlose Zeit-Limit und mussten zahlen...
Allerdings prallten meine Tiraden ohne Reaktion ab, was wohl daran lag, dass der Mann irgendwo aus dem Magreb stammte. Französisch musste er bei seiner Tätigkeit ja nicht können, er benutzte nur sein vernetztes Dienst-Handy für die Fotos der Nummernschilder, die so direkt zur Anzeige führten. Eine schöne neune Welt, in der wir leben...
Aber sie hat auch etwas Gutes. Denn seit ich über unser Piazza-Konzert gepostet habe, sind die italienischen Nachbarn mit Computer oder Smartphone immer wieder gerne Empfänger der "Briefe von der Burg".
Ob sie alles so verstehen, wie ich es gemeint habe, sei aber dahin gestellt. Denn der Blog-Translater kann zwar gerade formulierte Texte ziemlich gut übertragen, aber scheitert meist an meinen ironischen Redewendungen oder von hinten durch die Brust in den Kopf gedachten Überschriften.
Die Nockenwelle, die ich in meinem Rezept für die Gnocchi zur "Nockenwellness" verfriemelt habe, konnte die Übersetzung nicht überleben, weil das Teil vom Auto-Antrieb im Italinischen ja "albero a camme" heißt. Ich wiederum hätte das naiv als Baum mit Nocken dran übersetzt. Nie wieder werde ich mich also über das Dolmetschen anderer lustig machen.
Und so wird es demnach für die Nachbarn in meinen übersetzten Post einiges an Verwirrtem geben, das sie in ihrer Ansicht bestärkt, dass ich ein "pazzo tedesco" bin...
Aber schaut doch mal selbst nach:
https://translate.googleusercontent.com
Doch die Übersetzungsprogramme werden immer ausgeklügelter. Vielleicht erlebe ich das noch, dass mein Handy mir den Live-Dialog in den gängigsten Sprachen ermöglicht. In einem Film sah ich neulich jedenfalls, wie eine chinesischen Managerin mit so einem Ding eine Verhandlung im Auto führte.
Gibt's jetzt schon beim Versender: Zwei Angebote von Amazon. Unten das TAPEO mit angeblich 137 Sprachen |
So schlecht bin ich ja eigentlich nicht in Fremdsprachen. Dennoch habe ich mich immer aufgeregt, dass ich nicht mehr kann. In meinem Beruf kam man nämlich immer wieder mit ausländischen Sprach-Genies zusammen. In Tokios damals Ende der 1970er noch mehr Nacht- als Nobel-Viertel Akasaka wurde ich beispielsweise nachts in recht angeheiterter Stimmung aus einer Gruppe Chinesischer Offizieller in grauen Mao-Anzügen wegen einer flapsigen Bemerkung in lupenreinen Deutsch mit leichter rheinischer Klangfärbung angesprochen. In der Folge erfuhr ich bei ein paar weiteren Becherchen Sake, dass der Mann, der mich angesprochen hatte, vor der Zeiten-Wende mit dem legendären "Onkel Tschou" (heutige Schreibweise Zhou Enlai) zusammen in Aachen studierte. Zhou war von 1949 bis 1976 Chinas Minister-Präsident, obwohl er ein Adliger mit Mandarin-Vorfahren war. Mein Gesprächspartner war seine rechte Hand gewesen und später noch immer in diplomatischer Mission unterwegs. Er sprach nicht nur fließend Japanisch, sondern konnte mühelos ins Französische oder in ein echtes Oxford-Englisch wechseln. Ich erwähne das, weil der Mann, dessen Namen ich leider nicht mehr parat habe, vorgab 12 Weltsprachen in gleicher Qualität akzentfrei zu sprechen. Er war mindesten so alt wie ich heute bin und hatte nicht eine Falte im Gesicht.
Wieso diese lange Einleitung? Weil ich eben heute nicht mehr in der Lage bin, ohne Karambolage in meinen nur noch rudimentär vorhandenen Sprachkenntnissen hin und her zu springen. Am schlimmsten ereilt es mich immer bei Ausflügen nach Nizza, obwohl Französisch nach dem Englischen immer meine Lieblingssprache war. Wenn ich allerdings wütend werde, funktioniert mein Französisch noch ohne italienische Sprachbrocken dazwischen. Wie neulich. Weil sie am Flughafen den "Kiss-and-Fly-Bereich" umorganisiert haben, gab es erhebliches Durcheiinander. Eine Ordnungskraft nahm alle auf, die darin nicht ordnungsgemäß parkten. Die, die richtig eingeparkt hatten, gerieten dadurch aber über das kostenlose Zeit-Limit und mussten zahlen...
Allerdings prallten meine Tiraden ohne Reaktion ab, was wohl daran lag, dass der Mann irgendwo aus dem Magreb stammte. Französisch musste er bei seiner Tätigkeit ja nicht können, er benutzte nur sein vernetztes Dienst-Handy für die Fotos der Nummernschilder, die so direkt zur Anzeige führten. Eine schöne neune Welt, in der wir leben...
Aber sie hat auch etwas Gutes. Denn seit ich über unser Piazza-Konzert gepostet habe, sind die italienischen Nachbarn mit Computer oder Smartphone immer wieder gerne Empfänger der "Briefe von der Burg".
Ob sie alles so verstehen, wie ich es gemeint habe, sei aber dahin gestellt. Denn der Blog-Translater kann zwar gerade formulierte Texte ziemlich gut übertragen, aber scheitert meist an meinen ironischen Redewendungen oder von hinten durch die Brust in den Kopf gedachten Überschriften.
Die Nockenwelle, die ich in meinem Rezept für die Gnocchi zur "Nockenwellness" verfriemelt habe, konnte die Übersetzung nicht überleben, weil das Teil vom Auto-Antrieb im Italinischen ja "albero a camme" heißt. Ich wiederum hätte das naiv als Baum mit Nocken dran übersetzt. Nie wieder werde ich mich also über das Dolmetschen anderer lustig machen.
Und so wird es demnach für die Nachbarn in meinen übersetzten Post einiges an Verwirrtem geben, das sie in ihrer Ansicht bestärkt, dass ich ein "pazzo tedesco" bin...
Aber schaut doch mal selbst nach:
https://translate.googleusercontent.com
Donnerstag, 22. August 2019
Niemand ist eine Insel - es sei denn, er kauft sich eine...
Alles nur Ablenkungsmanöver? Während Matteo Salvini Italien in eine Regierungskrise stürzt, und Donald Trump den Dänen scheinbar Grönland abkaufen will, ist ein weitaus vernünftigerer Insel-Deal zwischen Italien und den USA in Vorbereitung:
In fester Überzeugung von der Erhaltung seiner Macht hat Salvini Trump gebeten, über einen Ankauf von Sizilien und die umlagernden Inselchen - einschließlich Lampedusa - nachzudenken.
Das geheime Angebot über einen Kaufpreis von 300 Milliarden Euro wäre nicht nur ein wahres Schnäppchen für den kupferblonden Insel-Käufer, sondern bescherte beiden Staaten eine Win-win-win-win-Situation.
Aus der Sicht von POTUS sind die blendenden kriminellen Geschäftsbeziehungen zwischen der Mafia-Insel und der immer noch nicht bewiesenen Verbindung zu seiner Administration künftig ein Inlandsgeschäft. Das könnte dann weder von der gehassten CIA noch dem FBI gestört werden . Da sei seine Homelannd-Security vor!
Bei der neuen mediterranen Hafen-Bedrohungs-Politik des Präsidenten, wäre die zentrale Lage Siziliens quasi die eines riesigen Flugzeug-Trägers, der zudem durch die gerade wieder getesteten, strategischen Mittelstrecken-Raketen für "drastische" Maßnahmen bereit stünde. Tschüs Super-Tanker mit iranischem Öl!
Sizilien ist zudem ein Entwicklungsland in Sachen Golfplätze. Sizilianische Orangen werden fortan keine Konkurrenz für die Früchte aus Florida sein. Und auch historisch haben sich ja die US-Truppen auf der Insel sehr wohl gefühlt. Von dort wäre dann auch wie einst im
WK II ganz Europa flugs zurück erobert...
Auf der anderen Seite wäre Salvini als künftiger Ministerpräsident schlagartig eine Riesen-Portion des ungeliebten Mezzogiornos los und schöbe das Migrations-Problem durch die afrikanischen Staaten an seinen im richtigen Umgang mit dieser Thematik viel versierteren Kollegen aus den USA weiter.
Dessen Slogan "Send Them Home" könnte dann auch das neue Leitmotiv der aufgestockten 5. US-Flotte im Mittelmeer sein. Um für einen Ernstfall in Übung zu bleiben, könnte die schon mal "Bötchen Versenken" spielen.
Allerdings hätte Salvini dann immer noch zwei Probleme:
Wie funktioniert eine italienische Regierung ohne die gewohnte Einflussnahme der Mafia?
Und?
Wird er überhaupt Ministerpräsident?
In fester Überzeugung von der Erhaltung seiner Macht hat Salvini Trump gebeten, über einen Ankauf von Sizilien und die umlagernden Inselchen - einschließlich Lampedusa - nachzudenken.
Das geheime Angebot über einen Kaufpreis von 300 Milliarden Euro wäre nicht nur ein wahres Schnäppchen für den kupferblonden Insel-Käufer, sondern bescherte beiden Staaten eine Win-win-win-win-Situation.
Gibt's jetzt schon als Spiel in der neuen Landessprache |
Aus der Sicht von POTUS sind die blendenden kriminellen Geschäftsbeziehungen zwischen der Mafia-Insel und der immer noch nicht bewiesenen Verbindung zu seiner Administration künftig ein Inlandsgeschäft. Das könnte dann weder von der gehassten CIA noch dem FBI gestört werden . Da sei seine Homelannd-Security vor!
Bei der neuen mediterranen Hafen-Bedrohungs-Politik des Präsidenten, wäre die zentrale Lage Siziliens quasi die eines riesigen Flugzeug-Trägers, der zudem durch die gerade wieder getesteten, strategischen Mittelstrecken-Raketen für "drastische" Maßnahmen bereit stünde. Tschüs Super-Tanker mit iranischem Öl!
Sizilien ist zudem ein Entwicklungsland in Sachen Golfplätze. Sizilianische Orangen werden fortan keine Konkurrenz für die Früchte aus Florida sein. Und auch historisch haben sich ja die US-Truppen auf der Insel sehr wohl gefühlt. Von dort wäre dann auch wie einst im
WK II ganz Europa flugs zurück erobert...
Die andere Version von "America first" |
Dessen Slogan "Send Them Home" könnte dann auch das neue Leitmotiv der aufgestockten 5. US-Flotte im Mittelmeer sein. Um für einen Ernstfall in Übung zu bleiben, könnte die schon mal "Bötchen Versenken" spielen.
Die fünfte Flotte wie Wikipedia sie sieht |
Allerdings hätte Salvini dann immer noch zwei Probleme:
Wie funktioniert eine italienische Regierung ohne die gewohnte Einflussnahme der Mafia?
Und?
Wird er überhaupt Ministerpräsident?
Mittwoch, 21. August 2019
Zeit-Geist
Der Zeit-Geist ist ein Geist im permanenten Wandel, ohne dabei immer geistvoll zu bleiben. Zudem reicht er nicht für lange Strecken, weil er auf denen gern seinen Geist aufgibt - und schal verpufft.
Niemand dürfte im Moment mehr vor seinem Wandel angst haben als Donald Trump. Die Angst vor der Übermacht der Suchmaschine Google und deren zusätzlicher Produktpalette lässt ihn gerade die US-Kartell-Wächter aktivieren. Und nachdem der Apple-Chef Tim Cook auf einem Podium mit dem POTUS ihm gerade vor der Weltöffentlichkeit eine schallende Ohrfeige für seine Strafzölle verpasst hat, erbat er sich via Twitter Bedenkzeit. Vielleicht merkt er bald, dass er die sozialen Medien aktuell zwar noch irrsinnig fleißig nutzen kann, aber auf längere Sicht wohl eher von ihnen beherrscht wird.
Aber das ist ja das Dilemma von uns allen, die guten Willens sind. Das Netz ist eine alles verschlingende Hydra. Wer dort einen Kopf abschlägt, sieht an anderer Stelle gleich Dutzende nachwachsen, die im Umgehen von Auflagen noch gewiefter sind.
Noch sind es die Mainstream-Medien, die am härtesten von dem schnelleren, unabhängig von der jeweiligen Zeit und kürzer erfassbar Geposteten betroffen sind. Der populistischen Hauruck-Politik oder gar dem schleichenden Gift des Rechtsextremismus kommt das im Moment am ehesten zugute, weil deren User-Potenzial weder viel lesen, noch lange denken will.
Die Flaggschiffe des seriösen Journalismus - ob nun gedruckt oder gesendet - haben deshalb noch nicht einmal mittelfristig eine Chance dagegen zu halten. Da helfen auch die hochklassig zusammen gestellten "Recherche-Verbunde" nicht. So lange Influencer innerhalb weniger Minuten mit ihren Zugriffszahlen das Vielfache selbst einer Zeitung mit noch hoher verkaufter Auflage erreichen, treibt uns der von Daten beflügelte Zeit-Geist immer weiter in den Abgrund.
Ich wage mal einen kurzen Rückblick in meine Vergangenheit als Zeitungsleser beziehungsweise Print-Nutzer bis hin zum Blattmacher. Schließlich gehörte dieser spezifische Konsum ja nicht nur zum gelernten Verlagsbuchhändler, sondern besonders auch zum Journalisten und späteren Berater für öffentliche Auftritte.
In meiner Familie wurde Süddeutsche und DER SPIEGEL gelesen, von dem meine Mutter bis zu ihrem Tod ab der Nummer 1 jedes Exemplar im Keller archivierte. Als ich ganz am Anfang für viele verschiedene Titel und auch den Rundfunk schrieb, stapelte sich bereits der Lesestoff auf meinem kleinen Schreibtisch. Wenn ich als Reporter unterwegs war, versuchte ich auch im fernsten Ausland stets halbwegs aktuelle Ausgaben zu ergattern. Ich fühlte mich sofort unwohl, wenn ich mal mehrere Tage absolut von gedruckten heimischen Nachrichten abgeschnitten war. Eine Bekannte von mir fuhr im Urlaub täglich lange Strecken, um sogar lediglich ein Exemplar ihres heiß geliebten Boulevardblattes zu ergattern.
Hier auf der Burg, die uns den ersten schnellen Internet-Anschluss verdankt, fingen wir noch mit einem Abo der SZ an. Aber das war so lange unterwegs, dass die Versorgung mit "aktuellen Münchner Nachrichten" unverhältnismäßig teuer wurde. So einigten wird uns mit unserem Kiosk an der Piazza Dante, die Fernausgaben jeweils vom Freitag und Samstag zu reservieren. Dann fuhren wir bald nur noch am Samstag runter. Denn aktuell stand da nichts mehr drin, was ich nicht schon zuvor auf den gespeicherten Homepages gelesen hätte.
Der inhaltliche Rest der von der Papier-Qualität immer "flatterhafter" werdenden Print-Ikone hat sich im Laufe der Jahre dermaßen intellektuell und feuilletonistisch dem Zeit-Geist angepasst, dass ich mittlerweile nur noch diagonal lesend drüber fliege, während meine Frau allerdings den kompletten Inhalt noch bis zur nächsten Ausgabe portionsweise konsumiert.
Das inhaltliche und konzeptionelle Herumgeeiere, das ich auch bei den einst anspruchsvolleren Illustrierten beobachte, scheint demnach nicht nur der verkauften Auflage, sondern mehr noch dem fürs Überleben wichtigen Anzeigengeschäft immer mehr zu schaden. Aber was tun?
Wir bräuchten im Netz einfach mehr Influencer gegen den Zeit-Geist, aber das - siehe oben - zahlt sich nur auf längeren Strecken aus
In der letzten Wochenend-Ausgabe der SZ wurde eine ganze Seite einem Interview mit einem Narzissmus-Experten geopfert. Die Lektüre hätte ich mir sparen können, weil der Mann übervorsichtig um des Pudels Kern kreiste und vermied bei all den aktuell die Welt regierenden Narzissten Ross und Reiter zu definieren.
Beim Eingeben des Suchbegriffs "Narzissmus" hatte ich bei Google auf den ersten zehn Seiten eben eine Fülle unterschiedlichster Beiträge mit absolut treffenden "Kern"-Aussagen. Anschließend fühlte ich mich rundum "bedient".
Aber immerhin: Unter anderem scheint Narzissmus therapier- und heilbar zu sein - auch bei Präsidenten? Oder muss ein "Führer" tatsächlich zwangsweise ein Narzisst sein?
Niemand dürfte im Moment mehr vor seinem Wandel angst haben als Donald Trump. Die Angst vor der Übermacht der Suchmaschine Google und deren zusätzlicher Produktpalette lässt ihn gerade die US-Kartell-Wächter aktivieren. Und nachdem der Apple-Chef Tim Cook auf einem Podium mit dem POTUS ihm gerade vor der Weltöffentlichkeit eine schallende Ohrfeige für seine Strafzölle verpasst hat, erbat er sich via Twitter Bedenkzeit. Vielleicht merkt er bald, dass er die sozialen Medien aktuell zwar noch irrsinnig fleißig nutzen kann, aber auf längere Sicht wohl eher von ihnen beherrscht wird.
Aber das ist ja das Dilemma von uns allen, die guten Willens sind. Das Netz ist eine alles verschlingende Hydra. Wer dort einen Kopf abschlägt, sieht an anderer Stelle gleich Dutzende nachwachsen, die im Umgehen von Auflagen noch gewiefter sind.
Noch sind es die Mainstream-Medien, die am härtesten von dem schnelleren, unabhängig von der jeweiligen Zeit und kürzer erfassbar Geposteten betroffen sind. Der populistischen Hauruck-Politik oder gar dem schleichenden Gift des Rechtsextremismus kommt das im Moment am ehesten zugute, weil deren User-Potenzial weder viel lesen, noch lange denken will.
Die Flaggschiffe des seriösen Journalismus - ob nun gedruckt oder gesendet - haben deshalb noch nicht einmal mittelfristig eine Chance dagegen zu halten. Da helfen auch die hochklassig zusammen gestellten "Recherche-Verbunde" nicht. So lange Influencer innerhalb weniger Minuten mit ihren Zugriffszahlen das Vielfache selbst einer Zeitung mit noch hoher verkaufter Auflage erreichen, treibt uns der von Daten beflügelte Zeit-Geist immer weiter in den Abgrund.
Ich wage mal einen kurzen Rückblick in meine Vergangenheit als Zeitungsleser beziehungsweise Print-Nutzer bis hin zum Blattmacher. Schließlich gehörte dieser spezifische Konsum ja nicht nur zum gelernten Verlagsbuchhändler, sondern besonders auch zum Journalisten und späteren Berater für öffentliche Auftritte.
In meiner Familie wurde Süddeutsche und DER SPIEGEL gelesen, von dem meine Mutter bis zu ihrem Tod ab der Nummer 1 jedes Exemplar im Keller archivierte. Als ich ganz am Anfang für viele verschiedene Titel und auch den Rundfunk schrieb, stapelte sich bereits der Lesestoff auf meinem kleinen Schreibtisch. Wenn ich als Reporter unterwegs war, versuchte ich auch im fernsten Ausland stets halbwegs aktuelle Ausgaben zu ergattern. Ich fühlte mich sofort unwohl, wenn ich mal mehrere Tage absolut von gedruckten heimischen Nachrichten abgeschnitten war. Eine Bekannte von mir fuhr im Urlaub täglich lange Strecken, um sogar lediglich ein Exemplar ihres heiß geliebten Boulevardblattes zu ergattern.
Hier auf der Burg, die uns den ersten schnellen Internet-Anschluss verdankt, fingen wir noch mit einem Abo der SZ an. Aber das war so lange unterwegs, dass die Versorgung mit "aktuellen Münchner Nachrichten" unverhältnismäßig teuer wurde. So einigten wird uns mit unserem Kiosk an der Piazza Dante, die Fernausgaben jeweils vom Freitag und Samstag zu reservieren. Dann fuhren wir bald nur noch am Samstag runter. Denn aktuell stand da nichts mehr drin, was ich nicht schon zuvor auf den gespeicherten Homepages gelesen hätte.
Der inhaltliche Rest der von der Papier-Qualität immer "flatterhafter" werdenden Print-Ikone hat sich im Laufe der Jahre dermaßen intellektuell und feuilletonistisch dem Zeit-Geist angepasst, dass ich mittlerweile nur noch diagonal lesend drüber fliege, während meine Frau allerdings den kompletten Inhalt noch bis zur nächsten Ausgabe portionsweise konsumiert.
Das inhaltliche und konzeptionelle Herumgeeiere, das ich auch bei den einst anspruchsvolleren Illustrierten beobachte, scheint demnach nicht nur der verkauften Auflage, sondern mehr noch dem fürs Überleben wichtigen Anzeigengeschäft immer mehr zu schaden. Aber was tun?
Wir bräuchten im Netz einfach mehr Influencer gegen den Zeit-Geist, aber das - siehe oben - zahlt sich nur auf längeren Strecken aus
In der letzten Wochenend-Ausgabe der SZ wurde eine ganze Seite einem Interview mit einem Narzissmus-Experten geopfert. Die Lektüre hätte ich mir sparen können, weil der Mann übervorsichtig um des Pudels Kern kreiste und vermied bei all den aktuell die Welt regierenden Narzissten Ross und Reiter zu definieren.
Schneller, böser, besser: süddeutsche.de, die diese Darstellung gepostet hat, macht der gedruckten Ausgabe zunehmend und zusätzlich Konkurrenz |
Beim Eingeben des Suchbegriffs "Narzissmus" hatte ich bei Google auf den ersten zehn Seiten eben eine Fülle unterschiedlichster Beiträge mit absolut treffenden "Kern"-Aussagen. Anschließend fühlte ich mich rundum "bedient".
Aber immerhin: Unter anderem scheint Narzissmus therapier- und heilbar zu sein - auch bei Präsidenten? Oder muss ein "Führer" tatsächlich zwangsweise ein Narzisst sein?
Sonntag, 18. August 2019
Wunderbar wandelbare Piazza
Die Mühe der Burggeister, mal ein eigenes Event auf die Beine zu stellen, hat sich mehr als gelohnt. Denn zum einen hat man der Gemeinde-Verwaltung gezeigt, dass die Burg hier oben auch ohne Unterstützung von unten verzaubern kann. Und zum andren wurde das mit einer "notte magica" vom Wetter belohnt. Selten waren alle so einhellig gut drauf wie zum Höhepunkt der Ferragosto-Woche.
Und es war eine rein italienische Initiative, bei der die Ausländer nur staunend zugucken und zuhören konnten.
Tatsächlich lachten bei den teilweise im ligurischem Dialekt vorgetragenen Gedichten und Aphorismen nur die laut auf, die diesen Dialekt noch gut beherrschen. Selbst der Rest der Italiener konnte da nur heitere Miene vorgeben. Den "Ausheimischen" blieb nur, sich am Duktus und den melodischen Stimmen der Vortragenden zu erfreuen und von ihnen tragen zu lassen...
Bei der Musik war das anders. Die war so eingängig wie volkstümliche italienische Musik (Masurka, Polka und vom Süden beeinflusste Tarantella-Rhythmen bei den Canzone) nur sein kann. Für meinen Geschmack war zu wenig von der tiefgründigen ligurischen Volksmusik dabei, und es gab leider nur wenige Anklänge an den berühmten Wechselgesang, den ligurischen Trallalero. Aber für den Acapella-Chor-Gesang wären die vier gut gelaunten Musikanten um Natale Giovanni Tranchieri ja auch zu wenige gewesen (siehe auch meinen Post "Wenn Vögel Dialekt singen" vom 19. Juni).
Der absolute Sieger des Abends war daher der Platz. Die Gandolfo, die einstigen Burgherren, hätten sich gefreut, wie wunderbar wandelbar ihre Piazza Castello sich als Treffpunkt für alle präsentiert hat. Und dann noch der Gag mit den sich in den italienischen Farben abwechselnden Bühnen-Scheinwerfern: Viva le Tricolore! Viva Liguria! Grün, Weiß, Rot!
Und es war eine rein italienische Initiative, bei der die Ausländer nur staunend zugucken und zuhören konnten.
Tatsächlich lachten bei den teilweise im ligurischem Dialekt vorgetragenen Gedichten und Aphorismen nur die laut auf, die diesen Dialekt noch gut beherrschen. Selbst der Rest der Italiener konnte da nur heitere Miene vorgeben. Den "Ausheimischen" blieb nur, sich am Duktus und den melodischen Stimmen der Vortragenden zu erfreuen und von ihnen tragen zu lassen...
Bei der Musik war das anders. Die war so eingängig wie volkstümliche italienische Musik (Masurka, Polka und vom Süden beeinflusste Tarantella-Rhythmen bei den Canzone) nur sein kann. Für meinen Geschmack war zu wenig von der tiefgründigen ligurischen Volksmusik dabei, und es gab leider nur wenige Anklänge an den berühmten Wechselgesang, den ligurischen Trallalero. Aber für den Acapella-Chor-Gesang wären die vier gut gelaunten Musikanten um Natale Giovanni Tranchieri ja auch zu wenige gewesen (siehe auch meinen Post "Wenn Vögel Dialekt singen" vom 19. Juni).
Der absolute Sieger des Abends war daher der Platz. Die Gandolfo, die einstigen Burgherren, hätten sich gefreut, wie wunderbar wandelbar ihre Piazza Castello sich als Treffpunkt für alle präsentiert hat. Und dann noch der Gag mit den sich in den italienischen Farben abwechselnden Bühnen-Scheinwerfern: Viva le Tricolore! Viva Liguria! Grün, Weiß, Rot!
Freitag, 16. August 2019
Konvolut von (fast) Vergessenem
Was machen wir, wenn eine lebenslange Freundin als Logier-Gast auf die Burg kommt? Wir räumen auf, bestellen die Putzfrau und rücken seit langem schiefe Dinge wider gerade. - Nur damit die Dame nicht mitbekommt, wie wir eigentlich sacht aber stetig verschlampt sind. Gut, wir waren nie die Ordentlichsten, aber wir hatten auch mit der Dauer-Hitze noch nie so eine gute Ausrede, die Dinge schleifen zu lassen...
Nach gefühlten Äonen habe ich mir also den Regal-Schrank in meinem Büro vorgenommen. Der sah schon länger aus wir implodiert, aber ich sitze ja sowieso mit dem Rücken zu ihm. Hätte ich die Vigili del Fuoco zu einem Einsatz bestellen sollen? Weiß der Himmel, was ich mit dem Staub von Jahren da alles eingeatmet habe.
Das Aufzählen von Ersatzteilen für die Computer erspare ich den Leserinnen und Lesern, weil sie bestimmt gleiche Erfahrungen gemacht haben. Aber die schwere externe Festplatte, die ich Jahre als Backup für die Fotografiererei zwischen beiden Zentren meines Lebens transportiert habe, muss ich als typisches Beispiel doch noch erwähnen. Dank der Smartphones hat sich ja nicht nur das Foto als solches erübrigt, und die Clouds ersparen ja auch den Transport. Für alle Fälle hätte ich da aber noch einen winzig kleinen USB-Stick in meiner Akten-Tasche, der die doppelte Speicher-Kapazität der Kilo schweren Externen hätte.
Aber das Konvolut der Überflüssigkeit, dieses Museum von Dingen, die man aus seinem Leben angeblich als Erinnerung aufheben muss, hat mich viel mehr aus der Bahn geworfen. Ich dachte, ich bräuchte solche Dinge eigentlich nicht, und dann stolperst du über das eine oder andere Artefakt. Obwohl mein Detail besessenes Gedächtnis mich nun ja doch eins ums andere Mal im Stich lässt, war ich doch überrascht wie prägnant doch Erinnerungen durch Gegenstände ausgelöst wurden.
Ich habe nur eine kleine Auswahl der Dinge für ein Foto zusammen gerückt, deren wieder entdeckte Erinnerungswerte mich in Spielfilmlänge regelrecht überwältigt haben und aus dem kurzen Aufräumen ein Geschäft von Stunden machten.
Seht selbst:
Nach gefühlten Äonen habe ich mir also den Regal-Schrank in meinem Büro vorgenommen. Der sah schon länger aus wir implodiert, aber ich sitze ja sowieso mit dem Rücken zu ihm. Hätte ich die Vigili del Fuoco zu einem Einsatz bestellen sollen? Weiß der Himmel, was ich mit dem Staub von Jahren da alles eingeatmet habe.
Das Aufzählen von Ersatzteilen für die Computer erspare ich den Leserinnen und Lesern, weil sie bestimmt gleiche Erfahrungen gemacht haben. Aber die schwere externe Festplatte, die ich Jahre als Backup für die Fotografiererei zwischen beiden Zentren meines Lebens transportiert habe, muss ich als typisches Beispiel doch noch erwähnen. Dank der Smartphones hat sich ja nicht nur das Foto als solches erübrigt, und die Clouds ersparen ja auch den Transport. Für alle Fälle hätte ich da aber noch einen winzig kleinen USB-Stick in meiner Akten-Tasche, der die doppelte Speicher-Kapazität der Kilo schweren Externen hätte.
Aber das Konvolut der Überflüssigkeit, dieses Museum von Dingen, die man aus seinem Leben angeblich als Erinnerung aufheben muss, hat mich viel mehr aus der Bahn geworfen. Ich dachte, ich bräuchte solche Dinge eigentlich nicht, und dann stolperst du über das eine oder andere Artefakt. Obwohl mein Detail besessenes Gedächtnis mich nun ja doch eins ums andere Mal im Stich lässt, war ich doch überrascht wie prägnant doch Erinnerungen durch Gegenstände ausgelöst wurden.
Ich habe nur eine kleine Auswahl der Dinge für ein Foto zusammen gerückt, deren wieder entdeckte Erinnerungswerte mich in Spielfilmlänge regelrecht überwältigt haben und aus dem kurzen Aufräumen ein Geschäft von Stunden machten.
Seht selbst:
Mittwoch, 14. August 2019
Dem ist manch' Kraut gewachsen
Ich bin eher für die Anschaffung und Zusammenstellung unserer Kräuter zuständig, die nach einigen Experimenten auf der Terrasse nun auf einer Extra-Bank unter dem Küchenfenster einen idealen Standplatz an der Piazza gefunden haben.
Leider war das Festa delle Erbe in Cosio d'Aroscia heuer eine arge Enttäuschung. So fehlt unserer Küchen-Kräuter-Bank ein wenig die Exotik vergangener Jahre.
Ich habe schon immer gerne mit der Vielfalt der Kräuter gekocht und mit der Zeit auch gelernt, quasi wie ein Parfümeur Aromen und Geschmäcker miteinander zu komponieren, um Allerwelts-Rezepten eine neue Note zu geben.
Mit drei wesentlichen Nuancen habe ich allerdings trotz gutem Kontakt zum Gardinieri Erbe, dem ehemaligen Vizebürgermeister unserer Gemeinde, meine Probleme: Estragon, grüner Koriander und Dill halten sich leider nicht so dauerhaft wie die typischen mediterranen Kräuter. Die muss ich deshalb leider - wenn ich zum Beispiel rohen Fisch beizen will - immer wieder als frische Pflanzen nachkaufen.
Ansonsten bin ich sehr stolz auf die Widerstandskraft meine Kräuter-Phalanx, die meine Frau so nachhaltig eintopft, dass manche sogar unsere Abwesenheit bis ins nächste Jahr überleben:
Montag, 12. August 2019
Nockenwellness
Fastfood, das an den Hüften hängen bleibt, muss nicht sein!
Die Zutaten für die ersten italienischen Gänge, die Primi, die wir so gerne als Hauptgang essen, sind so vielfältig und auch mittlerweile andernorts in Varianten zu bekommen, dass man nicht nur die schnell garende Nudel-Sorten braucht. Das gilt für die Polenta, besonders aber für die oft übersehenen Gnocchi.
Natürlich könnte man sie selbst machen, aber ich darf die Puristen warnen: Denn erstens dauert es dann, den Kartoffelteig zu machen und reifen zu lassen und zweitens ist das Ergebnis oft schlechter als bei der verschweißten Frischware aus dem Supermarkt. Zudem sind Fertig-Gnocchi mit der abgerechneten Arbeitszeit ein äußerst preiswertes und gesundes Schnellgericht. Als langjähriger Diabetiker, weiß ich, dass da zum Kartoffel-Teig ruhig auch ordentlich Kalorien hinzu geladen werden dürfen, ohne dass die kleinen Wonneklößchen gleich Hüftgold erzeugen.
Gestern hatten wir bei der drückenden Schwüle hier keine Lust, groß zu kochen, deshalb wünschte sich "Schnauferl" mit der gerade von ihr eingekauften Portion mein Gnocchi-Spezial. Die "Rezeptur" ist daher heute als Hauptessen für nur zwei Personen - es sei denn, sie dienen reduziert als überraschender "Primo" für vier:
Die Zutaten für die ersten italienischen Gänge, die Primi, die wir so gerne als Hauptgang essen, sind so vielfältig und auch mittlerweile andernorts in Varianten zu bekommen, dass man nicht nur die schnell garende Nudel-Sorten braucht. Das gilt für die Polenta, besonders aber für die oft übersehenen Gnocchi.
Natürlich könnte man sie selbst machen, aber ich darf die Puristen warnen: Denn erstens dauert es dann, den Kartoffelteig zu machen und reifen zu lassen und zweitens ist das Ergebnis oft schlechter als bei der verschweißten Frischware aus dem Supermarkt. Zudem sind Fertig-Gnocchi mit der abgerechneten Arbeitszeit ein äußerst preiswertes und gesundes Schnellgericht. Als langjähriger Diabetiker, weiß ich, dass da zum Kartoffel-Teig ruhig auch ordentlich Kalorien hinzu geladen werden dürfen, ohne dass die kleinen Wonneklößchen gleich Hüftgold erzeugen.
Gestern hatten wir bei der drückenden Schwüle hier keine Lust, groß zu kochen, deshalb wünschte sich "Schnauferl" mit der gerade von ihr eingekauften Portion mein Gnocchi-Spezial. Die "Rezeptur" ist daher heute als Hauptessen für nur zwei Personen - es sei denn, sie dienen reduziert als überraschender "Primo" für vier:
Gnocchi mit frittierten Salbei-Blättern und brauner Butter
Zutaten:
500g Gnocchi aus der Frische-Packung
Gut zwei Dutzend möglichst große Salbei-Blätter
5 Esslöffel normale Butter
5 Esslöffel normale Butter
1 große Knoblauchzehe (je nach Geschmack 2,5 bis 5g)
2 frische Schoten Peperoncino (oder Chilli in der gleichen Größe))
Zubereitung:
Gut zwei Liter Wasser zum Kochen bringen und dann Salz hinzu geben
Eine separate Pfanne mit rundem Boden oder einen Wok gleichzeitig heiß machen und die Butter darin bei mittlerer Flamme zum Schmelzen bringen. Knoblauch und Peperoncino äußerst fein gehackt hinzu geben und die möglichst großen Salbeiblätter darauf zum Schwimmen bringen.
Gleichzeitig die Gnocchi ins kochende Wasser geben. Wenn die zum Abschöpfen nach oben steigen, die Blätter in der nun braunen Butter an den Pfannen-Rand schieben und mit einer Lochkelle die dampfenden Gnocchi in die Mitte löffeln und so vorsichtig untermengen, dass die knusprigen Blätter nicht kaputt gehen. Ein kräftiger Spritzer Zitrone (ohne Kerne!!!) darüber und auf vorgewärmten, tiefen Tellern anrichten. Darauf reichlich flockig frischen Parmesan reiben. Fertig!
Hat alles in allem etwas zehn Minuten gedauert und war köstlich wie immer...
Hat alles in allem etwas zehn Minuten gedauert und war köstlich wie immer...
Wer ganz und gar nicht auf Kalorien achten muss, kann auch die heftig wohlschmeckende Ultraschnell-Version ausprobieren, aber das nenne ich nicht Kochen:
Gnocchi in Mascarpone-Gorgonzola
Zutaten für zwei Peronen:
Bei gleicher Menge Gnocchi wie oben
5 g Butter
2 bis 3 Esslöffel süße Sahne
Zubereitung:
Auf minimaler Flamme den Gorgonzola möglichst mit einem Holzlöffel zu der Sahne und der Butter geschmeidig verrühren und sofort die noch heißen Gnocchi untermengen. Fertig!
Buon Appetito!
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