Quelle: pixers.de |
Heute morgen saßen die Fürsorglichste und ich völlig ausgedörrt und ermattet von einer weiteren Hitzenacht am Küchentisch und machten keine Pläne für den den Tagesablauf. Stattdessen versuchten wir Sinn in eine mögliche Unterhaltung zu bringen, bevor wir seitlich vom Stuhl kippen würden.
"Also, das war jetzt die dritte Nacht, in der es direkt über unseren Köpfen geblitzt und gedonnert hat, ohne dass ein einziger Tropfen Regen gefallen wäre," gab ich zu bedenken.
"Ein Trockengewitter", meint sie halb weg getreten.
"Sowas gibt es doch gar nicht!"
"Schau nach, und wenn es das doch gib, hast du gleich ein Thema für den nächsten Post. Wieso solltest du dagegen sein. Dir fällt ja doch nichts besseres ein!"
Ein wesentlicher Bestandteil unserer Ehe ist, dass ich immer gleich tue, was sie verlangt.
Seit mehr als vierzehn Tagen arbeitet mein alter Computer nun schon nach seinen Vorstellungen, aber ich erwische ihn in einem Moment, in dem er keinen Widerstand leistet. Und siehe da, es gibt tatsächlich das Wetterphänomen Trockengewitter. Meteorologen haben es sogar schon wissenschaftlich analysiert. Wir kennen es in unseren Breiten nur nicht, weil sich Trockengewitter bislang auf die Iberische Halbinsel beschränkten oder in amerikanischen und afrikanischen Wüsten-Ebenen die Vorstufe für Wirbelwinde und Tornados sein können.
Ooops, da geht es nach einem der hier typischen Gewitter schon mal für ein halbes Jahr nicht zum Nachbarort Foto. J. Labartino |
Meine Beobachtung, wie die Sonne die spärliche Bewölkung über unserem Kessel-Tal regelrecht auffrisst, habe ich ja schon beschrieben. Aber in den letzten Tagen nimmt die mehrschichtige Bewölkung im Tagesverlauf derart zu, dass sich über den Schleierwolken, die an unseren Bergen kratzen, gewaltige Wolkenberge auftun, die an Hagel-Türme erinnern.
Das wäre natürlich die Höchststrafe für unsere Olivenbauern. Die wegen der anhaltenden Trockenheit winzigen Oliven, die schon beginnen, von selbst abzufallen, brauchen mindestens einen mehrere Tage andauernden Landregen (piogga fine), um doch noch halbwegs Ertrag zu bringen. Hagel würde sie vernichten.
Also müssen wir den Trockengewittern eher dankbar sein?
Also zu dem, was die Meteorologen meinen:
Je höher die Wolken von der Hitze über Grund gedrängt werden, also je größer ihr Abstand dann zum Boden ist, regnen die Gewitter zwar ab, aber so verdampfen die Tropfen schon auf halbem Weg komplett und sorgen nur für noch mehr Luftfeuchtigkeit. Es ist logisch, dass Blitz und Donner in solcher Höhe weit zu sehen und zu hören sind. Gewisse Hoffnungen, die sie wecken, sind aber leider trügerisch.
Ein Grund, weshalb sich die GPS-gestützten Wetterfrösche unserer Region bei der Ankündigung von Gewittern mit der Prognose einer Regenmenge schwertun. Für heute sind wieder Gewitter über der Burg angekündigt, die Vorhersage für Regen liegt aber dennoch nur bei 70 Prozent. Es wird aber eine Luftfeuchtigkeit von 73 Prozent prognostiziert...
Die unteren Wolken erscheinen harmlos. Die hohen, oberen Schichten können beim Aneinanderstoßen jedoch gewaltige Blitze und Donner erzeugen, ohne, dass ein Tropfen zu Boden fällt Quelle: pixaby |
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