Aus aktuellem Anlass und ausnahmsweise:
Hörmann hat mit dem misslungenen Krisenmanagement erneut gezeigt, dass er weder für das Amt des DOSB-Präsidenten noch für das des Delegationsleiters in Tokio der richtige Mann ist."
Hajo Seppelt ARD
Vor 16 Jahren hat der Baustoff-Löwe Alfons Hörmann meiner 30 Jahre währenden Berater-Tätigkeit als Berater beim Deutschen Skiverband ein rabiates Ende bereitet, indem er seinen neuen Gefolgsleuten sagte, ich genügte weder dem Stil nach noch im Auftrete den aktuellen Anforderungen. Vorausgegangen war ein Streit, weil ich mit meinem Team nicht quasi gratis die Öffentlichkeits-Arbeit für die anstehenden Nordischen Skiweltmeisterschaften in Oberstdorf machen wollte. Für die war nämlich kein klares Budget und Anforderungsprofil ausgewiesen. Die Veranstaltung war wegen der Schnee-Verhältnisse und dem Abschneiden der deutschen Athleten ein Riesen-Erfolg (für den Hörmann ja noch gar nichts konnte) aber hinterließ einen ziemlichen Schuldenberg (für den Hörmann allerdings etwas konnte).
Ehemalige Spitzensportler in der Verbandsführung sagten ihm sogar vor seiner Wahl auf den Kopf zu, mit seinem Diktatorischen Führungsstil sei er nicht wählbar. Ich machte in punkto auf die Weiterbeschäftigung von mir allerdings den Fehler, da der Narzisst ja einer der größten Baustoff-Lieferanten für Dächer war, "er solle das halten wie ein Dachdecker"
Als DSV-Präsident scheiterte er, in der Folge, alte Sponsor- und TV-Verträge auf früherem Niveau abzuschließen, weil er dachte, er könne mit denen genauso umspringen wie mit seinem Personal im Verband und auf seinen Baustellen: hemdsärmelig, bei Reden eitel wie ein Pfau durch die Reihen schreitend, aber auch unglaublich machtgeil. So habe ich ihn eingeschätzt und auch gewusst, dass die Laufbahn des gut vernetzten CSU-Mannes als Sportfunktionär weder beim DSV noch beim DOSB zu Ende gehen, sondern in die große Politik führen sollte.
Das bleibt der Sportpolitik so wohl erspart, aber wer weiß das schon bei der Klüngelei auf diesen Ebenen. Im Herbst jedenfalls entgeht er einer Demontage durch die Verbands-Oberen, indem er nicht mehr zur Wahl ansteht.
Ich war zu lange im Geschäft, um eine beleidigte Leberwurst zu sein, aber der "Fall" Alfons Hörmann bereitet mir eine späte Genugtuung.