Es war so zu erwarten: Eine extrem hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturen um die 30 Grad. Das lässt die Oliven-Bauern und Gemüse-Gärtner mit zwiespältigen Gefühlen zu den Wolken-Bergen hinauf schauen. Einerseits freuen sie sich über die Gratis-Bewässerung, andererseits kann keiner voraussehen, ob sich in den hohen Türmen nicht auch Hagel bildet. Wir haben das einmal hier erlebt, dass ein etwa 300 Meter breiter Streifen vom Impero unten bis hinauf zur Burg die ganzen noch jungen Früchte von den Zweigen gefegt hat. Die Landleute hätten wohl kein Verständnis dafür, dass ich die Entladung immer regelrecht herbei sehne.
Eine Minute später |
Unserem Direx war es eingefallen, die Abschluss-Klasse im Chor den Nis Randers von Otto Ernst dar zu bieten, und da war mein hanseatischer Tonfall für zwei Solo-Sätze geradezu prädestiniert.
Ich hatte furchtbares Lampenfieber und ging in den Schulgarten, um mich ab zu regen. Die Schwüle stand und ich schwitzte aus allen Poren. Dann brach ein für münchner Verhältnisse unheimlich starkes Gewitter los. Ich erreichte die Aula gerade noch trockenen Haars, sah aber trotzdem pitschnass aus
.
In wenigen Minuten war etwas in mir vor gegangen: Ich war entspannt und erleichtert. Bei meinen beiden Einsätzen trat ich selbstsicher vor und donnerte "Da hängt noch ein Mann im Mast. Wir müssen ihn holen!", im für den Norden typisch. nasalen Ton. Und beim zweiten meiner Solo-Einsätze " Sag Mutter, s'ist Uwe!" brandete der Applaus los.
Gestern kamen auch mindestens "drei Wetter zusammen". Meine Frau und ich saßen oben in unserem nur durch Kerzenschein erhelltem Wohnzimmer und genossen diese Gala-Vorstellung der Natur. In der Nacht schlief ich sanft und ruhig wie ein Baby. Entspannt durch ein großartiges Gewitter.
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