Fragen über Fragen, deren Anworten wir hinnehmen könnten, oder verwerfen, weil wir misstrauisch geworden sind. Gibt es überhaupt noch Journalisten, denen wir trauen können?
Alles, was einer Seite gefällt, wird von anderen als Fake-News bezeichnet. Allerdings sind die, die die Bezeichnung Lügen-Presse verwenden, selbst nicht vertrauensvoll. Dann wirft man uns vor. wir glaubten eben nur aus einem Bauchgefühl heraus, wie wir ja auch mancher Religion folgten. Der "Große Bayer", der von den eigenen Wahrheits-Findung höchst selbst informiert und stimuliert wird, lässt nichts anderes gelten.
Aber woher bezieht der nun seine unumstößlichen Wahrheiten?
Von links ja bestimmt nicht. Von ultrarechts? Oder tatsächlich von der höheren Instanz, die seine Brüder im Geiste Gott nennen. Aber Kruzifixe in Behörden aufhängen zu lassen, bedeutet nicht die Inbrunst an Gläubigkeit, sondern eher das Maximum an Bigotterie.
Sorgt gern dafür, dass andere sein Kreuz zu tragen haben |
Wenn ich etwas schreibe, ist es das Maximum an Überflüssigkeit. Bin ich aber ein Gut-Schreiber oder ein Bös-Schreiber? Das zu beurteilen, obliegt längst nicht mehr meiner Einschätzung oder der meiner Leser, die ja freiwillig meine Blogs anklicken. So überflüssig mein Geschreibsel auch sein mag, so hakt es sich doch bei den sogenannten Algorithmen ein.
Mein Smartphone hakt sich zum Beispiel auchl bei jedem Restaurant-- oder Hotel-Besuch ein, weil die Besitzer mit WLAN-Providern kostenlos Arrangements eingegangen sind, um ihre Kundschaft an die Big-Brothers der Meinungsbildung auszuliefern. Der Provider, dessen Blog-Spot ich ja gratis nutze, tut das nicht aus Großherzigkeit, sondern aus klarem Kalkül, mein Verhalten zu observieren.
Täglich erhalte ich ungewollt Nachfragen, um eine Rezension abzugeben. Da ich nur in Etablissements einkehre, die ich mag, schreibe ich aus Spaß wahre Lobes-Hymnen, denn sie haben es nach meinem Geschmack verdient. Auch, dass der Buchungs-Service dessen ich mich wegen der besseren Preise gerne bediene, mich in der Folge zumailt, nehme ich in kauf, weil ich da schon bei ihm am Haken hänge.
Wir haben uns unseren eigenen Überwachungsstaat geschaffen, der unsere Bewegungsprofile schamlos ausnützt. Aber wir hätten ja nichts zu verbergen, denken wir und sind dadurch auch nicht mehr zu retten...
Was wir tun, ist ein offenes Buch |
Bis jetzt haben ich noch keine böse Bewertung abgeben können, doch ich warte begierig und vergeblich auf so eine Gelegenheit.. Denn das Netz fördert positive Erscheinungen. Böse Kritiken werden nicht nachgefragt, wie ich unschwer herausfinden konnte.
Also. wenn da schon gemogelt wird, was ist von Netz-Statistiken zu halten?
Komisch, wann immer ich Putin, Erdogan oder Trump erwähne, wenn es auch nur in Bildunterschriften ist, färben sich die Zugriffs-Länder Russland, USA und Türkei auf der virtuellen Karte dunkelgrün, während meine angestammte Leserschaft gerade mal ein Lindgrün in eigenen Grenzen zustande bringt.
Sind wir wirklich noch zu retten? Statistiken, sagte der alte Churchill in der vor-digitalen Welt, traue er nur, wenn er sie selbst gefälscht hätte.
Sir Winston Churchill, Premier und Literatur-Nobelpreis-Träger |
Ach waren das noch Zeiten.
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