Sonntag, 25. Juni 2017
Dopo la guerra
Seit Tagen feuchten uns die zähen Nebel überm Tal ein. Nichts wird mehr trocken. Aber das täuscht nicht darüber hinweg, dass es seit gut sieben Wochen nicht mehr geregnet hat. Schon hängen mit dem Beginn der Hauptsaison überall die Zettel der Gemeinde, Trinkwasser zu sparen. Als ob es hier noch ein anderes gäbe. All die Protestschreiben von Mietern und Vermietern in den vergangenen Jahren haben also zu der Verbesserung der Versorgung hier oben nichts bewirkt.
Damit beginnt in einer überwiegend harmonisch lebenden Dorfgemeinschaft eine Zeit des Argwohns. Wer verschwendet oder verbraucht zu viel?
Dabei gerät die Fürsorqglichste gerade wegen dieser Eigenschaft und trotz ihrer Reputation ins Fadenkreuz. Aber wohlwissend ist sie darauf vorbereitet und gruppiert die Pflanzen nach Durst um. Es werden ja immer mehr, weil viele Teilzeit-Residenten die Ihrigen gerne dazu stellen.
Wer unsere Ehe für harmonisch hält, kann sie da auch als Kleinkrieg erleben. Denn wer schleppt die Kübel unter strengsten Kommando-Ton herum? Der arme Blogger!
Und wehe, wenn ich sage, das Objekt sehe da nicht aus oder ein Pflänzchen zu seiner besten Seite drehe, geht sie mit strengem Blick hin und korrigiert.
Bei Kriegs-Ende fallen wir erschöpft auf unsere Stühle. Dann setze ich noch gerne eins drauf:
"Jetzt kannst du mir aber mal ein Bier holen!"
Für einen kurzen Moment ist die Piazza ohne Atemluft. Dann prusten wir lachend los, und ich gehe mir mein Bier selber holen...
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