Was mich in den frühen Morgen-Stunden auf unserer Piazza zu solch krummen Überlegungen anregt? Es ist dieser geschmeidige Titel des Films. Heute Morgen war da nämlich Training Day: Von meinen pfeilschnellen, gefiederten Freunden, die ja schon mehrfach Thema meines hiesigen Blogs waren. Trainig Day unserer Mauersegler.
Zunächst waren wir bei unserer Ankunft in Sorge, dass die Prognose der Beobachtungs-Stelle aus Konstanz auch für die Burg hier stimmen könnte. Die Population der Mauersegler, sei in Deutschland extrem rückläufig, wurde vor Wochen von den Ornithologen vermeldet. Es seien nicht mehr genug aufgelassene Gemäuer vorhanden, und die Schädlings-Bekämpfung allenthalben täte ihr Übriges.

Ich muss das Geschehen heute Morgen kurz nach Sonnen-Aufgang festhalten:
Unser Gegenüber, der Musik-Professor aus Turin , kann Vögel auf der Piazza wegen ihres atonalen Kreischens nicht leiden. Vergangenes Jahr hat er in einer Nacht- und Nebel-Aktion die Nest-Löcher in der Burg-Mauer zum Teil mit Steinen blockiert.
Die waren aber nicht groß genug, und kamen den Mauersegler-Eltern als Schutz gerade recht. Weil sie sich die Flügelchen vor lauter Lachen vor den mageren Bauch halten mussten, hätten sie fast nicht mehr brüten können.
Was heute passiert ist, beschreibe ich am besten ausführlich für den Fall, das jemand Genaueres weiß:
Ich schaute aus dem Badezimmer- Fenster, und da kreisten rund zwei Dutzend um das etwa 20mal20 große Geviert der Piazza. Immer wieder scherte einer aus diesem dichten Reigen aus, um eine Schein-Landung an einem Mauer-Gesims durch zu führen. Zwei, drei Sekunden krallte sich das Kerlchen fest, dann fügte es sich wieder in den Reigen ein. Natürlich flogen sie auch Löcher an, die schon wieder zwecks Brüten besetzt waren. Dann warfen sie sich ohne Rücksicht auf den Kreisverkehr, wieder zurück ins Karussell.

Wer es besser weiß, schreibe mir bitte.
Aber ich denke folgendes: Dieser spezielle, einzigartige Lande-Anflug der Spezies, die ja auf dem Boden hilflos ist, muss oft genug geübt werden. Mit 120 Sachen auf ein Loch zuzufliegen, in das er gerade noch rein schlüpfen kann, erfordert eine gewisse Meisterschaft. Oft genug klatscht es auch - und dann gehören die Vögelchen im Wahrsten Sinne des Wortes der Katz. Als Piazza-Kater Lazaro noch jünger war, saß er durch sein Fell getarnt unter deren Steig-Rute und fischte die Flieger wie ein Eishockey-Torwart aus der Luft.
Es ist also angesagt, jeden Tag zu üben, ehe es wieder auf die große Reise geht. Wenn sie überhaupt noch ziehen. Wir haben den Eindruck, dass ein Teil bereits zu Standvögeln mutiert. Der Borgo ist als Fluchtpunkt gegen die Fährnisse der Welt ideal.

Was wir ja auch finden...
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